September 2012

Hauptuntersuchung Personenwagen 4044

Seit Mai läuft die Hauptuntersuchung des Personenwagens 4044, ex Waldenburgerbahn Schweiz. Nach Lösen der Drehgestelle wurde der Wagen im Lokschuppen Warthausen auf die „Böcke genommen“, d.h. mit unserer Hebeanlage hochgehoben. Die Drehgestelle wurden ausgefahren und müssen nun noch zerlegt und die notwendigen First- und Überprüfungsarbeiten an allen Teilen erledigt werden.
Nachdem der hölzerne Wagenkasten sich erkennbar in einem schlechten Zustand befand, wurden alle Bleche des Holzaufbaues abgebaut. Was darunter zum Vorschein kam, hat uns schon etwas erschreckt. Der Holzaufbau ist durch eindringendes Wasser sehr stark geschädigt. Es müssen viele Teile erneuert werden. Eigentlich müsste der Wagen in einen Stellmacherbetrieb abgegeben und neu aufgebaut werden. Die Kosten einer solchen grundlegenden Aufarbeitung würden jedoch nur für die Holzarbeiten sicherlich 70 – 100.000,- € betragen. Dies ist zur Zeit nicht finanzierbar. Wir müssen nun schauen, wie wir den Wagen kostengünstiger wieder zum Laufen bekommen. In ein paar Jahren muss auf jeden Fall ein grundlegender Neubau des Kastens erfolgen. Hier zeigt sich wieder einmal, wie sich die fehlende Fahrzeughalle bei der dauerhaften Erhaltung der Fahrzeuge auswirkt. Sicherlich wären die einmaligen Kosten einer Halle sehr schnell durch die bessere Erhaltung der Fahrzeuge wieder eingespielt.

Hauptuntersuchung Haubendachpersonenwagen Nr. 3692

Im Lokschuppen Ochsenhausen läuft die Hauptuntersuchung dieses Personenwagens. Nach Abbau der Seitenbleche mussten an den Holzaufbauten wie erwartet umfangreiche Ausbesserungen erfolgen. Am 11.August konnte die Außenbeblechung endlich wieder angebaut werden.
Der Holzbühnenbelag des Wagens wurde ebenfalls abgebaut. An den Rahmenlangträgern des Wagens zeigten sich danach schwere Korrosionsschäden. Alle Stahlträger wurden abgenadelt und mit der Drahtbürste restlich entrostet. Nach Aufkleben einer Schutzfolie wurden die Bühnebretter wieder befestigt. Um zukünftige Schäden zu vermeiden, wurden die Bretter an den U-Trägern des Rahmens seitlich mit Klammern befestigt. Abschließend wurde der Wagen neu flaschengrün lackiert und beschriftet. Rechtzeitig zum Bahnhofsfest soll der Wagen wieder im Einsatz stehen.

Güterwagen Gsm Stg 154

Nachdem alle Bretter des Wagens mit Holzschutzgrund behandelt und lackiert wurden, läuft derzeit der Einbau der Bretter. Alle Bretter wurden nicht mit Nut- und Feder sondern aus musealen Gründen mit einer speziellen Satteldachförmigen Einfräsung bzw. Schräge versehen. Auch die früher eingebauten Bretter waren so gefertigt. Nachdem die Bretter bis zu einer Höhe von ca. 1 m dicker als im oberen Bereich sind, mussten spezielle Übergangsbretter in der Schreinerwerkstatt in Ochsenhausen gefertigt werden. Wir hoffen die Beplankung des Wagens bis zum kommenden Winter abgeschlossen zu haben.

Postwagen Stg 144

Der Wagen ist seit 2005 bei der Öchsle Museumsbahn und steht leider ständig im Freien. Aus diesem Grund war die Lackierung des Wagen bereits sehr angegriffen. Im Frühjahr haben wir den Wagen komplett angeschliffen und zweimal mit einem speziellen Holzlack lackiert. Auch wurden noch ein paar weitere Verbesserungen am Wagen vorgenommen, um diesen witterungsunempfindlicher zu machen. Danach wurde der Wagen neu beschriftet. Der Wagen ist nun wieder in einem beinahe fabrikneuem Zustand und eine echte Augenweide.

Oppeln Güterwagen Dietenbronner

Die Aufarbeitung des Oppeln Normalspurgüterwagens läuft seit dem Frühjahr auf vollen Touren. Durch die vielen Hauptuntersuchungen an unseren Personenwagen war zuvor keine Zeit, mit diesem Wagen zu beginnen. Inzwischen wurde die komplette Holzbeplankung entfernt und der Wagen bereits weitgehend entrostet. Sämtliche Bretter der neuen Wagenbeplankung wurden neu beschafft und in einer Halle bei und von Andreas Albinger komplett lackiert. Die früher angedachte Fertigstellung des Wagens zum Bahnhofsfest wird leider nicht klappen. Wir hoffen jedoch, den Wagen bis zum Frühjahr fertig stellen zu können. Wie bereits geschrieben soll der Wagen nach Fertigstellung im Zustand als Getränkewagen der Dietenbronner Mineralwasserbrunnen gestaltet werden. Die Fa. Dietenbronner sponsert uns einen großen Teil der Kosten der Aufarbeitung.

Dampflokomotive 99 633

Leider fehlte bei Übernahme der Maschine von der DGEG die Lichtmaschine der Lok. Die Lichtmaschine wurde von Mitgliedern der DGEG abgebaut und ist seitdem auf einer Lok der DGEG im Einsatz. Zum Glück befand sich in unserem Ersatzteilbestand eine passende 24 Volt Lichtmaschine. Allerdings war die Maschine nicht komplett und in einem sehr schlechten Zustand. Zur Aufarbeitung der Maschine konnten wir mit Günter Hippchen einen echten Fachmann gewinnen. Günter reiste extra mehrmals aus Germersheim bei Karlsruhe an um sich der Lichtmaschine zu widmen. Im Mai wurde die Lichtmaschine in den Lokschuppen Warthausen verbracht und komplett zerlegt. Dabei fanden wir unter anderem ein Mäusenest im Gehäuse und viele Verschleißschäden. An der Maschine wurden alle Kabel und Lager erneuert. Der Lagersitze des Läufers und einige weitere Teile wurden von Rouven Kuhrke überdreht. Der Läufer wurde in einer Fachwerkstatt gemessen und die Wicklung mit Harz neu befestigt. Auch die Kohlenhalter und alle Kohlen sowie einige weitere Teile wurden erneuert. Das Gehäuse wurde entrostet und neu lackiert. Im Endeffekt haben wir nun eine in einem Topzustand befindliche Lichtmaschine für unsere Dampflok. Eine Neubeschaffung einer entsprechend überholten Lichtmaschine hätte uns einen höheren vierstelligen Eurobetrag gekostet.
Weiterhin wurden die Puffer der Lok ausgebaut, gerichtet und geprüft. Für den späteren Einsatz der Lok haben wir zwei Wiegebalkenkupplungen mit Haken- und Spindeln gebaut. Die Lok kann damit später mit allen Wagen des Öchsle problemlos gekuppelt werden.

Streckenunterhaltung/Aufräumarbeiten

Bedingt durch die warme und sehr feuchte Witterung im Juni und Juli sind die Bäume und Büsche an der Strecke explosionsartig gewachsen. Unsere Mitarbeiter der Rotte waren deshalb schon öfter mit dringenden Ausschneidarbeiten beschäftigt.

Im Juli konnte die Strecke endlich mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Die Bekämpfung des Unkrautes auf den Gleisen ist zur Erhaltung der Strecke und auch aus Brandschutzgründen sehr wichtig.

Hinter dem Lokschuppen Warthausen konnten diverse Kies und Schotterhaufen im Gelände verteilt werden. Dadurch haben wir mehr Lagerfläche gewonnen. Eine weitere grundlegende Aufräumaktion auf dem gesamten Gelände in Warthausen steht im Herbst an.

Ende August erfolgte im Bahnhof Ochsenhausen wieder einmal eine größere Aufräumaktion. Rechtzeitig vor dem Bahnhofsfest wurde so diverser Altschrott entfernt, um unser Bahnhofsgelände in einen ansprechenden Zustand zu versetzen.