Mai 2016

Bahnhofsgebäude Warthausen
Um zum Bahnhofsgebäude einen Wasser- und Abwasseranschluss legen zu können, mussten die beiden Öchsle-Gleise östlich des Gebäudes unterquert werden. Vorhandene Angebote zum Einpressen von Leerrohren ergaben Kosten allein hierfür in knapp fünfstelliger Höhe. Da diese Kosten viel zu hoch sind, wurden nun Ende März die beiden Öchsle-Gleise ausgebaut. Auf beiden Seiten der Gleise wurde ein Kontrollschacht gesetzt und insgesamt drei Leerrohre für Wasser-, Abwasser- und Regenwasser unter den Gleisen verlegt. Im gleichen Zug wurde der Elektroanschluss vom letzten Mast der Bahnsteigbeleuchtung bis in das Bahnhofsgebäude gelegt. Danach wurde der Untergrund wieder verdichtet und die Gleise wieder aufgebaut, geschottert und gründlich gestopft. Alle diese Arbeiten wurden von Öchsle-Mitarbeitern ohne externe Unterstützung durchgeführt. Durch den beim Öchsle vorhandenen Minibagger wurden diese Arbeiten überhaupt erst ermöglicht. Damit konnte ein großes Hindernis für das Verlegen der Wasser- und Abwasserleitungen beseitigt werden. Nur für das Bahnhofsgebäude alleine ist ein Wasser- und Abwasseranschluss nicht so wichtig. Wie bereits früher mitgeteilt, soll jedoch beim Bahnhofsgebäude als weiterer Schritt für unsere Fahrgäste ein WC entstehen.

Fristarbeiten Wagen
Bei allen Wagen erfolgte vor Saisonbeginn im Rahmen der vorgeschriebenen jährlichen Fristarbeiten eine gründliche Durchsicht, Reinigung und Schmieren aller beweglichen Teile. Alle Wagen wurden in Warthausen und Ochsenhausen auf den dortigen Gleisgruben gründlich durchgesehen und die nötigen Bremsrevisionen durchgeführt. Kleinere Schäden an den Fahrzeugen wurden sofort behoben. Beim Wagen Stg 021 und den drei Haubendachwagen bekamen alle Fenster einen neuen Anstrich. Außerdem mussten bei den Haubendachwagen einige abgenutzte Teile an den Federungen ersetzt werden. Einer der Rhätischen Wagen benötigte eine neue Kupplungsfeder. Auch an der Optik der Wagen gab es einiges zu tun. Lackschäden wurden ausgebessert, Griffstangen neu befestigt, die Plattformen und Trittbretter erhielten teilweise eine neue Versiegelung. Für diese Arbeiten wurden etliche Tage in beiden Werkstätten benötigt. Viel Aufwand welcher für Außenstehende und unsere Fahrgäste kaum erkennbar ist.

Dampflok 99 788 „Berta“
Die reparierten Überhitzerelemente wurden wieder in den Kessel eingebaut. Die Stangenlager, Abstandsringe usw. des Antriebsgestänges der Lok wurden überarbeitet. Alle Domhauben der Lokomotive wurden abgebaut, entrostet und neu lackiert. Nachdem der alte Farbauftrag dieser Dome abblätterte, konnten wir so das Erscheinungsbild der Lok deutlich verbessern. Der Kohlekasten der Lok wurde entrostet, ein Blech neu eingeschweißt und der Kohlekasten anschließend neu lackiert. Die in letzter Zeit zunehmende störanfällige Luftpumpe der Lok wurde durch eine im letzten Jahr neu beschaffte und zwischenzeitlich generalüberholte Luftpumpe ersetzt.

Normalspurige Lagerwagen
Die beiden Normalspur-Lagerwagen wurden in den vergangenen Monaten restlos ausgeräumt. Alle bisher eingelagerten Gegenstände wurden einer kritischen Durchsicht unterzogen und so konnte einiges entsorgt werden. Die restlichen brauchbaren Gegenstände wurden in die neu beschafften Container der Gleisbaurotte eingelagert. Die Normalspurwagen wurden über die Verkaufsliste des „Verbandes der Deutschen Museums- und Touristikbahnen“, VDMT, zum Kauf angeboten und konnten so Ende März an die Eisenbahnfreunde Pforzheim verkauft werden. Ende April wurden die Wagen in Warthausen abtransportiert. Am Vereinsheim der Eisenbahnfreunde Pforzheim werden die beiden Wagen nach Aufarbeitung durch die dortigen Eisenbahnfreunde weiterhin gute Dienste als Lagerwagen leisten. Mit dem Abtransport der zuletzt sehr unansehnlichen Wagen konnte das optische Erscheinungsbild des Bahnhofes Warthausen für unsere Fahrgäste einen weiteren Schritt verbessert werden.

Dampflok 99 633 „Mallet“
Sämtliche Kolben und Schieber wurden geöffnet um den ordnungsgemäßen Lauf und die Einstellung dieser Teile kontrollieren zu können. Das ist wichtig, um Folgeschäden an den Zylindern zu vermeiden. Die Einstellung der Kolben ist recht kompliziert, da die Kolben nur über den Kreuzkopf geführt werden und keine vordere Kolbenstangentragbuchse vorhanden ist. Bei diesen Kontrollen wurde erkannt, dass ein Zylinder neu eingestellt werden muss. Die bisher eingebauten gebrauchten Stopfbüchsen aus Messing wurden an drei Zylindern vorsorglich erneuert. Diese Teile wurden von einem Biberacher Maschinenbaubetrieb neu hergestellt. Am vierten Zylinder waren die Stopfbuchsen bereits zu einem früheren Zeitpunkt einmal erneuert worden. Es zeichnet sich ab, dass einige der bisher noch eingebauten alten Lager der Steuerung und des Antriebgestänges der Lok nach und nach ebenfalls erneuert werden müssen.

Personenwagen Stg 2076
Die grundlegende Aufarbeitung des Wagens ging in den vergangenen Monaten einen deutlichen Schritt vorwärts. Auf dem an den Enden verlängerten Holzdach des Wagens wurde ein neues Foliendach mit der bewährten Rhepanol-Folie aufgebracht und verschweißt. Als Abschluss der Dachfolie wurde eine rundum laufende Aluleiste als Abtropfkante angebracht. Danach wurde das Dach mit einer speziellen Dachfarbe gestrichen.
Nach Abschluss aller Holzarbeiten am Wagen wurden Filzstreifen in die Fensterführungen eingebracht, der zwischenzeitlich verzinkte Stahlwinkel unter den Fenstern eingebaut und die Außenbleche angebracht. Der Anbau der Bleche war durch das Anschrauben der Bleche am Stahlwinkel sehr aufwendig, Auf dem Stahlwinkel unter den Fenstern wurde eine Gummidichtlippe zum Abdichten der Fenstertaschen angebracht.
Im Inneren des Wagens wurden die Innenverkleidungen und die Deckleisten wieder angebracht. Am Wassertank des WC wurde eine Undichtigkeit beseitigt und der Tank poliert und lackiert.
Als letzte größere Arbeiten stehen noch der aufwändige Einbau der Inneneinrichtung und eine Lackierung des Wagens an. Wir hoffen diese Arbeiten bis zum Öchslefest abschließen zu können.

Wagen Stg 5012
Die Fahrwerks-Hauptuntersuchung des Personenwagens konnte mit dem Einbau neu gegossener Bremsklötze abgeschlossen werden. Das alte Blechdach des Wagens wurde entfernt. Das Holzdach des Wagens wurde überarbeitet und an den Stirnseiten verlängert. Durch die örtliche Flaschnerei Zell wurde ein neues Blechdach in Aluausführung auf dem Wagen aufgebaut, welches auch seitlich deutlich über die Seitenwände heraus gezogen wurde. Wir erhoffen uns damit eine deutlich bessere Haltbarkeit des hölzernen Wagenkastens. Mit seinen 52 Sitzplätzen erhöht der Wagen die Kapazität unseres Zuges jetzt deutlich.

Hauptuntersuchung Bauzugwagen
Die beiden auf früheren Rollwagen aufgebauten Bauzug-Plattformwagen benötigen eine Hauptuntersuchung. Diese Arbeiten wurden im März begonnen. Nach Abbau der Plattformen wurden alle Teile der Bremse ausgebaut und aufgearbeitet. Sämtliche Bremshängeeisen und alle Bremsklötze waren stark ausgeschlagen bzw. abgefahren und mussten erneuert werden. Die hierfür nötigen Brennteile und die neuen Bremsklötze wurden beschafft und weitgehend bereits mit den neuen Löchern versehen. Die Zug- und Stoßvorrichtungen wurden ausgebaut, rissgeprüft, neu lackiert und bereits wieder eingebaut.

Sommerwagen Osm Stg 578
Die zu Saisonbeginn 2015 neu gebauten Bänke wurden überarbeitet und die Befestigung diverser Holzteile verbessert. Danach wurden die Bänke neu eingeölt.
Nachdem die Lackierung des Wagens stark ausgebleicht war wurde der Wagen neu lackiert und dabei auch die Beschriftung erneuert. Als offener Wagen ist er besonders stark der Witterung ausgesetzt, so dass diese Arbeiten bereits notwendig waren. Schließlich möchten wir unseren Fahrgästen auch optisch ansprechende Fahrzeuge präsentieren.

Wasserkran Ochsenhausen
Der Nachbau des von 1899 bis 1969 in Ochsenhausen stehenden Wasserkranes macht Fortschritte. Mittlerweile ist das Standrohr, der Kranausleger und die unterirdisch im Gussfundament weiterführende Leitung aus Metall neu entstanden. Nunmehr muss noch die Abstützung des Wasserkranauslegers fertig gestellt werden. Danach werden die meisten neu hergestellten Teile verzinkt. Es wäre schön, wenn der Wasserkran bis zum Öchslefest in Betrieb genommen werden könnte.

Andreas Albinger / Bernhard Günzl