Januar 2011

Dampflokomotive 99 788

Weitere aufgearbeitete Anbauteile, wie z.B. die Ausgleichshebel der Federung, wurden am Rahmen angebaut.
Die bei der Fa. Handtmann neu gefrästen Achslagergleitplatten aus Messing wurden Anfang Dezember angeliefert. Inzwischen konnten diese gebohrt und teilweise bereits an den Achslagerkästen angebaut werden. Auch der Anbau der weiteren Anbauteile wie der als Frästeile neu erstellten Achslagerdeckel an die Achslager läuft. Ziel ist die Achslager mit allen nun vorhandenen neuen Anbauteilen komplett zusammenzubauen.
Die Schwenkbügel der Vor- und Nachlaufachsen wurden vollständig neu gebaut und mit neuen Passschrauben am Achslagerkasten der Vor- und Nachlaufachsen befestigt. Nunmehr können diese Teile zur Fa. Liebherr gebracht werden, wo noch die Führungsausschnitte des Schwenkbügels überfräst werden müssen.
Die Rückstellvorrichtungen und Führungen am Achslagerkasten der Vor- und Nachlaufachsen wurden neu gebaut und mit Passschrauben am Achslagerkasten befestigt.
Das gesamte Bremsgestänge der Lok wurde Ende Dezember zur Aufarbeitung in die Hauptwerkstätte Landquart (Schweiz) der Rhätischen Bahn (RhB) transportiert, die den Auftrag für diese Arbeiten erhalten hat.
Bei planmäßigem Fortgang der Arbeiten kann die Lok in den nächsten Wochen wieder auf ihre Radsätze gestellt werden.

Dampflokomotive 99 716

Unsere „Rosa“ stand im Jahr 2010 an über 110 Tagen in Betrieb und legte dabei ca. 9000 km zurück. Aufgrund dieser erheblichen Fahrleistung wurde nach Saisonabschluss im Dezember die Steuerung teilweise demontiert, um Vermessungs- und Reparaturarbeiten durchführen zu können. In diesem Zug wurden auch die Dampfkolbenschieber der Lok ausgebaut. Verschiedene Teile der Schieberführungen wie Stopfbuchsen müssen aufgearbeitet werden. Bei der Demontage der Schieber wurde offensichtlich, dass eine Schmierleitung zum Schieber verstopft war. Bei diesem Schieber liefen deshalb die Dichtringe des Schiebers trocken und nutzten sich stark ab. Welche weiteren Arbeiten an der Lok hierdurch notwendig werden, ist noch nicht absehbar.
Auf jeden Fall muss vor Beginn der Saison die Rauchkammertür erneuert werden. Diese wurde zwar vor Beginn der Saison aufwendig aufgeschweißt und gespachtelt, ist inzwischen jedoch bereits wieder durchgerostet.

Diesellok V 51 903

Die Drehgestellrahmen der Lok sollten von der Stahlbaufirma Manz auseinandergetrennt und auf das ursprüngliche Maß wieder zusammengeschweißt werden. Die hierfür nötige und bereits angelaufene Zertifizierung konnte jedoch nicht erfolgen, da der nötige Gutachter nur für eine Firma (eine Besonderheit bei Luft- und Eisenbahnfahrzeugen) tätig sein darf. Nur für einen einmaligen Auftrag einen Gutachter zu finden, der bei keiner anderen Firma tätig ist, ist nicht möglich. Aufgrund dessen wurden die Drehgestellrahmen nun zu einer zertifizierten Stahlbaufirma in Mindelheim transportiert wo diese entsprechend umgebaut werden.
Der Rahmen der Lok wurde entrostet, grundiert und bereits weitgehend schwarz lackiert.
Um über den Winter sinnvoll weiterarbeiten zu können wurden sämtliche Hauben der Lok gelöst, mit einem Hubfahrzeug der Fa. Gräser abgehoben und in den Lokschuppen Ochsenhausen transportiert. Dort wurden alle Anbauteile entfernt, eine Vielzahl von entbehrlichen Löchern verschweißt und die verbogenen Handgriffe gerichtet oder erneuert. Als größere Arbeit steht noch der Rückbau der Änderungen an einer Haube im Bereich der Luftfilter an. Dort muss die ursprüngliche Haubenform wieder hergestellt und vier Wartungsöffnungen für den Tausch der Luftfilter eingebaut werden. Danach sollen die Hauben bei einer externen Firma gestrahlt und neu rot lackiert werden.

Personenwagen Stg 2078

Die Achsen und Kupplungen des Wagens wurden rissgeprüft und wieder eingebaut. Die Lagerschalen und Schmierpolster konnten ohne weitere Bearbeitung weiter verwendet werden. Das ausgebaute Bremsgestänge wurde aufgearbeitet, neu lackiert und kann nun ebenfalls wieder eingebaut werden.
Die bisher aus Holz bestehenden Aufstiegstritte am Wagen wurden durch verzinkte Gitterroste ersetzt.

Um die beim Anheben des Fahrzeuges offensichtlich gewordenen Schäden am hölzernen Aufbau des Fahrzeuges bearbeiten zu können, wurden sämtliche Verkleidungsbleche auf einer Seite entfernt. Die durch in die Fenstertaschen eindringende Feuchtigkeit stark vermoderten Hölzer wurden entfernt.
Am Beispiel dieses Wagens zeigt sich deutlich, dass die Personenwagen mit ihren hölzernen Aufbauten durch die ständige Abstellung im Freien bereits stark geschädigt sind. Die Holzaufbauten anderer Personenwagen befinden sich teilweise in einen noch deutlich schlechteren Zustand. Der Bau einer Fahrzeughalle in der alle Fahrzeuge vor der Witterung geschützt untergestellt werden können, würde einem weiteren Zerfall der Fahrzeuge vorbeugen und sich vermutlich schnell rentieren.

Personenwagen Stg 0 166

Von September bis Anfang Dezember wurde am Wagen eine Hauptuntersuchung durchgeführt. Zur Durchführung der notwendigen Rissprüfungen wurde u.a. der Wagen im Lokschuppen Ochsenhausen mit Handwinden ausgeachst. Auch die Puffer und Kupplungsteile wurden ausgebaut, entlackt und rissgeprüft.
Das bisher im Wagen eingebaute Webasto Heizgerät wurde ausgebaut und durch ein neu beschafftes Gerät ersetzt. Das alte Heizgerät stammte ursprünglich aus einem DB-Schienenbus und war für den Wagen überdimensioniert. Zudem erwies es sich mit einem Alter von ca. 50 Jahren als zunehmend störanfällig. Die Arbeiten konnten durch mehrere Arbeitseinsätze unter der Woche bis Anfang Dezember abgeschlossen werden. Die schnelle Durchführung der Arbeiten war sehr wichtig, da der Wagen mit Heizung zu den Nikolausfahrten benötigt wurde.
Im Frühjahr soll bei wärmeren Temperaturen das Fahrzeug noch an den Stirnseiten oder komplett neu lackiert werden.
Insgesamt konnte ein technisch sehr guter Zustand des Fahrzeuges festgestellt werden, was die notwendigen Arbeiten am Fahrzeug erleichterte.

PwPosti Stg 0 144

Nachdem sich das bisher im Wagen eingebaute Stromaggregat aus chinesischer Produktion als nicht eisenbahnfest erwiesen hat, wurde nun Anfang Oktober ein neues Stromaggregat aus deutscher Produktion der Fa. Hatz eingebaut. Das Aggregat wird zum Betrieb der Heizungen aller Wagen benötigt und hat unmittelbar nach Einbau im Oktober und bei den Winterfahrten seine „Feuertaufe“ gut bestanden. Die Kosten von netto über 4.500,- € wurden von der AG Württembergische Schmalspurwagen als Fahrzeugeigentümer getragen.

Güterwagen Gsm 154

Das aufgearbeitete Bremsgestänge wurde wieder in den Wagen eingebaut. Dabei wurden dem Wagen auch neue Bremsklötze spendiert. Nachdem der Wagen bisher spezielle Bremsklötze hatte, die bei keinem anderen Wagen des Öchsle vorhanden sind, wurden nun Bremsklötze aus dem vorhandenen Bestand eingebaut. Die Alternative wäre der sehr teure Bau einer Gussform und der Neuguss der Bremsklötze gewesen. Auch konnte damit das beim Öchsle vorhandene Sammelsurium an verschiedenen Bremsklötzen etwas eingedämmt werden. Die neuen Bremsklötze sind optisch von den alten nicht zu unterscheiden. Um einen Einbau zu ermöglichen mussten jedoch die Hängeeisen leicht geändert und 16 Buchsen gedreht und in die Bremsklötze eingebaut werden.
Die Träger des Rahmens wurden mit einer speziellen Bithumenklebefolie beklebt, um zukünftig eine Trennung zwischen dem Holzboden und Metall zu erreichen und weitere Korrosion in diesem Bereich zu vermeiden. Nun kann der Einbau des bereits vorhandenen Holzbodens erfolgen.
Die beiden oberen Abschlussbretter der Stirnseiten wurden aus Eichenholz neu hergestellt.

Andreas Albinger