September 2009

Dampflokomotive 99 716

Die Kesselhauptuntersuchung der Lokomotive konnte unter Einsatz aller Kräfte und nach einigen Nachtschichten kurz vor dem 01. Mai abgeschlossen werden. Nachdem die bisherigen Kesseluntersuchungen des 1996/1997 neu gebauten Kessels problemlos und ohne großen Aufwand erfolgen konnten, standen nun recht umfangreiche Arbeiten an. So wurden einige Stehbolzen und alle Ecken der Feuerbüchse aufgrund Rissbildung erneuert. Rissbildungen im Bereich der Feuerbüchsecken sind ein häufiges Problem bei Neubaukesseln des AW Meiningen. Um die Ecken von beiden Seiten einschweißen zu können, mussten die Waschluken in diesen Bereichen entfernt und nach Abschluss der Arbeiten neue Waschluken eingeschweißt werden. Zudem bedingten diese Arbeiten das Entfernen von beiden Wasserkästen.

Nachdem im Rahmen der Schweißarbeiten die aus Guss bestehenden oberen Abschlüsse des Achskastens mit dem Trennschleifer zerlegt wurden, mussten diese aus bis zu 20 mm starken Stahlplatten neu gebaut werden.

Bei der im unteren Bereich durchgerosteten Rauchkammertür wurde ein Flicken eingeschweißt und das innere Prallblech erneuert. Danach wurde die Tür aufwendig gespachtelt und neu lackiert, so dass diese Reparatur optisch nicht auffällt.

Die abgebauten Wasserkästen wurden per Hand mit Flex und Drahtbürste mühevoll im Inneren entrostet und mehrmals grundiert und lackiert. Wir hoffen nun, die noch von 1927 stammenden genieteten Wasserkästen möglichst lange erhalten zu können.

Dampflokomotive 99 788

Die Arbeiten an der Federaufhängung und dem Federausgleich der Maschine konnten inzwischen abgeschlossen werden. Alle Bohrungen wurden ausgebohrt, mit neuen Buchsen versehen und neue passende Bolzen gefertigt. Die Federausgleichshebel waren teilweise verbogen und mussten gerichtet werden. Die Bohrungen der Federaufhängungen am Rahmen waren zum Teil stark ausgeschlagen. Diese wurden zugeschweißt und am Rahmen neu gebohrt und mit Passschrauben angeschraubt.
Der Rahmen der Lok kann nun lackiert werden bevor der endgültige Anbau diverser Teile beginnt.

Weiterhin wurden beide seitlichen Wasserkästen, der hintere Wasserkasten unter dem Kohlekasten und der Kohlekasten ebenfalls im Inneren per Hand entrostet und neu lackiert. Zur Ausführung dieser Arbeiten mussten Arbeitsöffnungen in die Wasserkästen geschnitten werden, welche nach Abschluss der Arbeiten wieder zugeschweißt wurden. Die bereits stark korrodierten Wasserkästen der Lok dürften so noch einige Jahre durchhalten.

Die im Januar vom AW Meiningen angelieferten aufgearbeiteten Radsätze und Lagerkästen wiesen falsche Maße auf, so dass diese im Rahmen der Gewährleistung im Mai wieder abtransportiert wurden.
Die Verbindungsrohre von den seitlichen zum hinteren Wasserkasten zeigten nach dem Abschleifen eine Vielzahl von Löchern und mussten deshalb erneuert werden.

An der Lok werden seitlich unter dem Führerhaus neue Trittstufen ähnlich wie bei den Altbauloks dieser Bauart angebracht. Die bisher in der Führerhausseitenwand angebrachten Tritte konnten da viel zu knapp unter der Haltestange angebracht nur sehr schwer vom Personal begangen werden. Diese Öffnungen in der Führerhausseitenwand wurden verschlossen. Im gleichen Zug wurde die Anzahl der Trittstufen in den seitlichen Wasserkästen von zwei auf drei erhöht.

Bauzugwagen

Bei beiden auf der Basis von Rollwagen neu aufgebauten Bauzugwagen konnten die Umbau- und Anpassungsarbeiten inzwischen abgeschlossen werden. Beide Wagen wurden mit massiven Seitenwänden aus U-Stahl und Blechbeplankung versehen und zum Abschluss im typischen Güterwagenbraun lackiert. Seit Juni kommen die Wagen im Bauzugdienst regelmäßig zum Einsatz und haben sich im Betrieb bisher gut bewährt.

Packwagen Stg 2041

Dieser Post/Packwagen (SIG, 1911)der ursprünglich von der Rhätischen Bahn aus der Schweiz stammt (ex. RhB 4041) befindet sich seit längerem in Aufarbeitung. In den vergangenen Jahren wurde der Wagen umgespurt, eine Druckluftbremse eingebaut, eine neue Dachfolie aufgebracht und der Rahmen des Fahrzeuges sandgestrahlt und lackiert. Die Aufarbeitung des Wagenkastens des Fahrzeuges wurde bisher zurückgestellt.

Ursprünglich war vorgesehen, dass Fahrzeug als Packwagen für den Fahrradtransport im Zug zu verwenden. Nachdem das Fahrzeug noch nie in Deutschland im Einsatz war, war abzusehen, dass für den Einsatz des Fahrzeuges eine Neuzulassung notwendig ist. Nach Äußerungen der Aufsichtsbehörde ist das Fahrzeug für den Einsatz im Museumspersonenzug nunmehr jedoch nicht zulassungsfähig. Dies ist äußerst verwunderlich, da das Fahrzeug vom Fahrwerk und Aufbau bis ins Detail den beim Öchsle seit 1985 problemlos eingesetzten und zugelassenen ehemaligen RhB-Personenwagen entspricht.

Zur Verwunderung von Fachkundigen und letztlich inkonsequent wurde eine Zulassung für den Einsatz im Bauzugdienst jedoch für möglich gehalten. Von der Öchsle Bahn Betriebs GmbH als Fahrzeugeigentümer wurde dieser Sachverhalt jedoch nicht problematisiert, nachdem der Wagen als Fahrradwagen nicht zwingend benötigt wird. Nunmehr wird der Wagen als weiterer Bauzugwagen hergerichtet. Im Bauzugdienst soll er als Aufenthalts- und Lagerwagen dienen. Inzwischen wurde das Innere des Fahrzeuges von unzähligen Farbschichten befreit, die sich zum Teil bereits ablösten. Nach dem Auftragen eines Voranstriches wurde das Fahrzeug im Inneren neu beige lackiert. Die Bühnen und Trittstufen wurden anstatt der morschen Bretter mit Tränenblech belegt, welches den Rahmen unter den Bühnen auch besser vor den Witterungseinflüssen schützt. Die noch gute Blechverkleidung des Fahrzeuges wird in den kommenden Wochen grün lackiert, so dass dieses Fahrzeug in absehbarer Zeit in Betrieb gehen kann.

Personenwagen Stg 5013

Dieser Personenwagen der nach Hauptuntersuchung in der Tschechei erst in der Saison 2007 in Betrieb ging wurde aufgrund eines Schadens am Fahrwerk bereits vor Beginn der Saison 2008 abgestellt. Vermutet wurde bereits damals, dass ein Torsionsstab der in diesen Wagen eingebauten recht seltenen Torsionsstab Federung gebrochen ist. Eine Reparatur des Wagens bedingt, dass der Wagen zumindest vom betroffenen Drehgestell gehoben wird. Hierfür war bisher weder Zeit noch Platz im Lokschuppen Warthausen vorhanden. Im Juni 2009 wurde die Reparatur des Wagens nun begonnen. Das schief unter dem Wagen stehende Drehgestell wurde ausgebaut und durch einen untergeschobenen Rollbock ersetzt. Bei der Zerlegung des Drehgestells ergab sich als Ursache des Schadens dann tatsächlich ein gebrochener Torsionsstab. Die stark verrostete Bruchstelle und diverser Strahlsand im Torsionsstablager lässt vermuten, dass der Schaden schon vor längerer Zeit geschah und das Drehgestell im Rahmen der Aufarbeitung in der Tschechei wohl kaum komplett zerlegt wurde.
Der zu erneuernde Torsionsstab konnte inzwischen vermessen und bei diversen Herstellern angefragt werden, da sich kein Ersatz in unserem Ersatzteilbestand befindet. Wir sind jedoch sehr zuversichtlich in absehbarer Zeit einen Ersatzstab zu bekommen, da Torsionsstabfederungen im LKW-Bereich weit verbreitet sind. Der Drehgestellrahmen des zerlegten Drehgestells wurde teilweise aufgeschweißt, entrostet und neu lackiert.

Güterwagen Gsm 154

Die Arbeiten an diesem Fahrzeug gingen nach einer längeren Pause in den letzten Monaten gut voran. Nachdem sämtliche Wagenkastenprofile im unteren Bereich abgezehrt waren, mussten die korrodierten Bereiche abgetrennt und entsprechende Profile wieder angeschweißt werden. Nach Sandstrahlen aller Profile wurden diese wieder am Wagen befestigt. Der untere Abschlusswinkel des Wagenkastens, der nur noch aus einer Ansammlung aus Löchern bestand, musste auf beiden Seiten komplett erneuert werden. Mit dem Anbringen der Profile und dem anschließenden Grundieren aller Teile ist die Aufarbeitung der Stahlteile des Wagenkastens des Güterwagens als erste große Baustelle abgeschlossen. Nachdem die hölzernen Teile des Daches des Wagens erneuert werden müssen, wurde begonnen die hölzernen Spriegel des Wagens als Leimbinder neu zu fertigen.

Wenn es gelingt, den Rahmen des Fahrzeuges vor den Wintermonaten noch zu entrosten und mit einem Schutzanstrich zu versehen, könnte der Wagen in den Wintermonaten ausgeachst und die Radsätze aufgearbeitet werden.

Bagger für Lokbekohlung

Der für die Lokbekohlung aufwendig umgebaute Baggeranhänger wurde inzwischen fertig gestellt und hat seinem Platz auf der Kohlenrampe vor dem Lokschuppen Warthausen gefunden.

Rollböcke

Der Grundrahmen eines Rollbockes der alten Bauart (ME 1927) wurde inzwischen gestrahlt, grundiert und lackiert. Der Zusammenbau des Rollbockes konnte nach mehreren Wochen intensiver Zusammenbauarbeit abgeschlossen werden. Nunmehr wird die Aufarbeitung des zweiten Rollbockes begonnen. Wer die vielen abgebauten und bereits aufgearbeiteten Einzelteile im Lokschuppen betrachtet, kann kaum glauben aus wie vielen Einzelteilen ein solcher Rollbock besteht. Insbesondere durch die bei den Öchsle Rollböcken eingebaute Druckluftbremse potenziert sich die Anzahl der Teile.

Rollbockdenkmal Ochsenhausen

Der auf Rollböcken im Bahnhof Ochsenhausen aufgestellte Normalspur Güterwagen wurde in den vergangen Monaten außen komplett entrostet, angeschliffen und lackiert. Nachdem die Witterung lange Zeit ein gefahrloses Lackieren im Freien nicht zuließ, konnte inzwischen die zweite Lackschicht aufgebracht werden. Der Aufbau des Wagens wurde braun, die Lüfter des Wagens silbern lackiert. Bis zum Bahnhofsfest soll als Abschluss noch die Beschriftung des Wagens angebracht werden. Der Wagen ist optisch nunmehr in einem beinahe fabrikneuen Zustand. Zusammen mit dem Schmalspurpufferwagen Gsm 481 stellt der Wagen eine sehr schöne Bereicherung des ansonsten doch sehr leer wirkenden Ochsenhauser Bahnhofsgeländes dar und weckt auch bei vielen Fahrgästen Interesse.

Ausschneidearbeiten

Die häufig feuchte Witterung im Frühjahr und Sommer lies die Büsche und Bäume entlang der Strecke stark wachsen. Auch wurde der Rückschnitt entlang der Strecke im vergangenen Winter nicht überall ausreichend durchgeführt. Deshalb streiften an verschiedenen Stellen Äste am Zug, was eine erhebliche Unfallgefahr bedeutet. Aus diesen Gründen wurden im Juni an zwei Tagen mit bis zu 10 Mann die Gehölze entlang der Strecke überprüft und im notwendigen Umfang zurück geschnitten. Das Ausschnittgut wurde soweit möglich vor Ort entsorgt. Ein Teil des Ausschnittgutes wurde vom Bauhof der Stadt Ochsenhausen auf den Häckselplatz der Gemeinde abgefahren. Hierfür bedanken wir uns auch an dieser Stelle noch einmal. Nachdem ein Rückschnitt entlang von Eisenbahnstrecken und Straßen „zur Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs“ jederzeit stattfinden kann, waren diese Ausschneidearbeiten auch rechtlich kein Problem.

Lokschuppen Ochsenhausen

In den vergangenen Monaten wurde wieder eine Vielzahl von kleineren Arbeiten rund um das Gebäude durchgeführt. Der Ablauf der Dachrinne bei der später eingebauten Einfahrt für Straßenfahrzeuge im Lokschuppen der bisher kurz vor dem Erdreich endete, wurde durch ein Ablaufrohr gefasst welches unterirdisch zum Bahnentwässerungsgraben geführt wurde. Bisher führte dieser Dachrinnenablauf bei Regenfällen immer zur Bildung einer großen Pfütze vor diesem Bereich des Lokschuppens. Dadurch ist auch der Schreinereianbau des Lokschuppens nunmehr besser vor den Einwirkungen von Feuchtigkeit geschützt. Der Bereich vor dem Tor des Schreinereianbaus konnte danach mit bisher dort lagernden Betonpflaster ausgelegt werden. Dadurch ist dort eine schöne ebene Arbeitsfläche im Freien entstanden und das äußere Erscheinungsbild des Lokschuppens hat sich weiter verbessert.

Im Inneren wurde die beschädigte Zwischenwand zur Metallwerkstatt repariert, der Putz ausgebessert und die Wand mit einem neuen Anstrich versehen.

Text: Andreas Albinger