Juni 2015

Diesellok V 22-01
Die Hauptuntersuchung dieser Lok macht gute Fortschritte. Alle Arbeiten am Fahrwerk der Lok konnten abgeschlossen und das Fahrwerk neu lackiert werden. Der aus einem Notstromaggregat neu beschaffte baugleiche Motor wurde in die Lok eingebaut. Der neue Motor läuft gut und befindet sich in einem guten technischen Zustand. Der Einbau des Motors bedingte eine Vielzahl von weiteren Arbeiten, so wurden z.B. alle Kühlwasser- und Hydraulikschläuche erneuert. Hier hatten wir in den letzten Jahren mehrfach Probleme mit den altersbedingt porösen Teilen. Der Kühler der Lok wurde wegen einer Vielzahl von Undichtigkeiten in einer Fachwerkstatt generalüberholt. Die Luftpresser und die Führerstandsheizung wurden generalüberholt. Für die Neulackierung der Aufbauten wurden alle Fenster ausgebaut und alle Metallteile des Aufbaues abgeschliffen. Die weiteren Schritte der Neulackierung werden in den nächsten Wochen abgeschlossen. Wichtig war, dass die Lok seit Ende März wieder für Rangierdienste eingesetzt werden konnte, denn sie war sowohl für das Abladen der Tssd wie auch für die anstehenden Fristarbeiten an den Wagen dringend erforderlich.

Diesellok V 15 908
Die Hauptuntersuchung der Lok geht gut voran. Die neu eingebaute Elastomerkupplung hat sich bewährt und die Lok reagiert jetzt wieder sehr feinfühlig. Nachdem eine solche Kupplung nicht mehr lieferbar ist, musste für den Vulkanisiervorgang extra ein Werkzeug gebaut und die Kupplung in einer Spezialwerkstatt neu vulkanisiert werden. Der Luftpresser der Lok wurde generalüberholt und die Ventile dabei erneuert. Ein Großteil der Druckluftleitungen wurde neu verlegt. Alle druckluftsteuernde Teile werden derzeit nach und nach generalüberholt. Die Lampen sind zwischenzeitlich neu verkabelt und verschiedene Schalter und Anzeige-instrumente wurden erneuert.
Weiterhin wurden verschiedene nicht mehr nötige Anbauteile entfernt, frühere Veränderungen rückgängig gemacht und die Lok komplett angeschliffen und grundiert. Das Aussehen der Lok hat sich dadurch sehr verbessert. In den nächsten Wochen wird die Lok neu flaschengrün lackiert werden.
Nötig ist nun noch eine Überarbeitung des Fahrwerkes bei welcher die Radsätze ausgebaut und die Radscheiben überdreht werden müssen. Diese Arbeiten werden wir in Zusammenarbeit mit einer Fachwerkstatt durchführen.

Fahrradwagen 16 819
Um die Haltbarkeit des Fahrzeuges zu verbessern, wurden am Blechdach diverse Änderungen vorgenommen. So wurde der Dachüberstand an den Stirnseiten vergrößert. In den letzten Wochen wurden nun einige Bretter des Fahrzeugbodens und der Seitenbeplankung ausgetauscht und das Bremserhaus komplett neu gebaut. Der gesamte Wagen wurde neu gestrichen. Dies umfasste auch den Innenbereich des Wagens, der neu silbergrau gestrichen wurde. Das Innere des Wagens macht nun einen sehr freundlichen und übersichtlichen Eindruck. Für uns wichtig, da viele Fahrgäste den Wagen zum Verladen ihrer Fahrräder betreten. Im Wagen wurde eine Holzkiste fest installiert in welcher zukünftig die Notfallausrüstung zur Beseitigung von Bäumen auf der Strecke untergebracht werden kann. Der Wagen ist nun wieder ein Schmuckstück für unseren Zug.

Dampflok 99 788 „Berta“
Nach Ende der Saison waren erneut Arbeiten am Kessel notwendig. Es mussten Risse im Bereich des Stehkessels geschweißt werden. Hierzu mussten zwei Waschluken ausgebaut und nach Abschluss der Arbeiten neue Waschluken eingebaut werden. Weiterhin wurden Risse an den eingeschweißten Kesselrohren in der Feuerbüchse ausgeschliffen und verschweißt. Diese Arbeiten wurden von der Fa. Metzger aus Bruchsal durchgeführt. Nach Abschluss der Arbeiten konnte dem Kessel eine neue Hauptuntersuchung bescheinigt werden, so dass die Lok weitere drei Jahre zur Verfügung stehen dürfte. Der Rohrsatz der Lok ist seit nunmehr 23 Jahren im Kessel eingebaut. Hoffen wir, dass der Rohrsatz zuverlässig die nächsten 3 Jahre noch hält.
Weiterhin wurde der Regler aus dem Kessel ausgebaut und überarbeitet. Der Reglertopf wurde ausgeschliffen und Buchsen des Reglergehäuses erneuert.

Rollbockdenkmal Warthausen
Ende letzten Jahres konnte von der DGEG Arbeitsgruppe Würzburg ein Kesselwagen übernommen werden. Der Wagen wurde im zweiten Weltkrieg als zusätzlicher Wasserwagen für die Dampfloks der Baureihe 52 für deren Einsatz in Russland entwickelt. Der Wagen ist sehr materialsparend gebaut, so besitzt der Drehgestellkesselwagen keinen Rahmen sondern die Pufferbohlen und die Drehgestelle sind direkt am Kessel des Wagens angeschweißt. Man wollte Stahl für kriegswichtigere Aufgaben sparen. Das Fahrzeug war bis Ende der Neunziger Jahre in Würzburg im Einsatz um die Dampf-heizungen der Dieselloks mit besser geeignetem Wasser aus Gemünden zu versorgen. Im Januar wurde er per Lkw nach Warthausen transportiert. Der Wagen wurde gereinigt und das für den Transport entfernte Geländer auf dem Kessel wieder installiert. Auch wurden die Laufbretter auf dem Kessel erneuert. Kurz vor Saisonbeginn wurde der Wagen nun mit seinem vorderen Drehgestell auf zwei Rollböcke aufgebockt. Das hintere Drehgestell steht noch auf der Rollbockgrube. Der neu restaurierte Güterwagen G 154 wurde davor gestellt und beide Wagen mit einer Kuppelstange verbunden. So kann unseren Besuchern der Aufbockvorgang verdeutlicht werden und der Bahnhof Warthausen hat zusammen mit den Rollbockgruben ein schönes historisches Ensemble gewonnen.

Andreas Albinger / Bernhard Günzl