Dampflok 99 633 „Mallet“
Der Originalkessel der Lokomotive lagerte bisher noch in Jenbach. Am 17. November 2015 wurde der Kessel von Jenbach nach Ochsenhausen transportiert und dort auf einem Flachwagen abgeladen. Der Kessel soll dort vor der Witterung geschützt gelagert werden. Für diesen Zweck wird der Kessel noch mit einer Plane vor der Witterung geschützt. Wir möchten diesen genieteten Kessel unbedingt erhalten. Ob der Kessel in ein Museum kommt oder wo er sonst ausgestellt wird, ist aber noch nicht entschieden.
Diesellok V 15 908
Die Arbeiten zur Neulackierung der Lok gingen weiter. Durch eine Vielzahl weiterer Arbeiten leider nur mit gebremster Geschwindigkeit. Mittlerweile sind aber auch die Klappen des Motorvorbaues aufgearbeitet. Die komplette Erneuerung der Verkabelung konnte ebenfalls abgeschlossen werden. Verschiedene kleinere Arbeiten am Kühlsystem und der Einspritzanlage stehen jetzt noch an, bevor die Lok zur Radsatzbearbeitung und Begutachtung der Lager komplett in eine Fachwerkstatt gebracht werden kann. Da wir die Lok in Ochsenhausen aufgrund der fehlenden Möglichkeit Traversen darunter zu schieben nicht ausachsen können, hatten wir uns zu dieser Vorgehensweise entschieden.
Personenwagen RhB 2076
Nach Abschluss des Fahrbetriebes soll es jetzt mit neuem Schwung bei diesem Wagen weiter gehen. Der neue speziell angefertigte Winkel unter den Fenstern wurde angepasst und zur Probe angebaut. Er wird jetzt noch verzinkt, um die ganze Konstruktion möglichst feuchteresistent zu machen. Die neu zu bauenden Innenausfachungen des Holzaufbaues ist bereits fertiggestellt und wartet auf den Einbau. Davor müssen aber noch die nicht ausgebauten Stirnseiten und die Zwischentüren aufgearbeitet werden. Zahlreiche Kleinteile sind gerade in Arbeit. Eine besondere Herausforderung sind dabei die Führungen der Fenster. Z.B. die mit Leder bespannten Andrückleisten, die neu bespannt werden müssen.
Größere Umbauarbeiten erfährt das Dach. Die Ausstattung von Wagen mit Dachrinnen hat sich nicht bewährt. Bei allen Wagen mit Dachrinnen hat sich diese als große Schwachstelle erwiesen. Häufig läuft Wasser hinter der Rinnenbefestigung in das Holz. Auch dieser Wagen hat dadurch erhebliche Schäden am Obergurt des Holzaufbaues erlitten. Wesentlich besser bewährt sich die Ausführung mit einem vergrößerten Dachüberstand und einer Abtropfkante aus einem Metallwinkel. Dafür muss aber ein aufwändig zu fertigendes Holzprofil außen angesetzt werden.
Personenwagen 5012
Im Dezember wurde der Personenwagen wieder auf seine beiden grundlegend überholten Drehgestelle abgesetzt. Der beschädigte Radsatz eines Drehgestells konnte dankenswerterweise in der Werkstatt der Stuttgarter Straßenbahnen überholt und repariert werden.
Neue Bremsklötze für den Wagen entstehen derzeit im Eisenwerk Arnstadt der DB AG. Nunmehr müssen am Wagenkasten noch diverse Schäden behoben werden und der Wagen benötigt außerdem ein neues Blechdach, damit er am 01. Mai 2016 endlich wieder in Betrieb gehen kann.
Neuer Schmalspurgüterwagen „Bosnier“
Am 18. November traf nach langer Zeit wieder mal eine neues Fahrzeug bei unserer Museumsbahn ein. Es handelt sich um einen dreiachsigen Plattformwagen, der sehr viele Ähnlichkeiten zu unseren württembergischen Güterwagen hat. Gebaut wurde der Wagen um 1885 für das sog „Bosnische Netz“, ein großes Schmalspurnetz in 760 mm Spurweite welches ab 1878 von Österreich-Ungarn in Bosnien und Herzegowina neu erbaut wurde. Viele Fahrzeuge dieser Bahn wurde von Adolph Klose mit entwickelt, welcher auch federführend an der Konstruktion der württembergischen Schmalspurfahrzeuge beteiligt war. Im zweiten Weltkrieg wurde der Wagen aus dem besetzten Bosnien in die damalige „Ostmark“, genauer ins Montafon transportiert. Dort war der Wagen beim kriegswichtigen Wasserkraftwerkbau auf den dafür benötigten Materialbahnen ab dem Bahnhof Tschaguns eingesetzt. Nach Abbau der Schmalspurbahn Ende der sechziger Jahre verblieb der Wagen auf dem Bahnhof Tschaguns und wurde dauerhaft im dortigen Lokschuppen abgestellt. Der Wagen diente als verschiebbarer Lagerplatz zum wintersicheren Abstellen eines Schiffes des Silveretta Staussees im Lokschuppen und bleib in dieser Funktion bis 2008 im Einsatz. Nunmehr konnte der in sehr gutem Zustand befindliche Wagen als Dauerleihgabe der Vorallberger Illkraftwerke (VIW) übernommen werden. Geplant ist den Wagen wieder mit Seitenwänden auszustatten und dann als Bewirtungsplattform am Güterschuppen Ochsenhausen aufzustellen. Ein großer Dank gebührt unserem Mitglied Hans-Joachim Knupfer der den Wagen die letzen Jahren gesichert hat und zugunsten des Öchsle vom Leihvertrag zurück getreten ist.
Bahnhofsgelände Warthausen
Auf dem vorbereiteten Gleisbett zur Anbindung der Rollbockgrube wurde eine Normalspurweiche umgesetzt, welche an anderer Stelle des Bahnhofes nicht mehr benötigt wurde, da das ursprünglich dort angeschlossene Gleis seit längerem abgebaut und überbaut ist. Zum Umsetzen wurde die Weiche in zwei Teile getrennt. Beim Gewicht der Weiche haben wir uns etwas verschätzt. Jedes der beiden Weichenteile brachte ein Gewicht von ca. 10 Tonnen auf die Waage, so dass ein größerer Kran als geplant zum Einsatz kommen musste.
Bahnhofsgebäude Warthausen
Der Boden des Verkaufsraum des Bahnhofes wurde von einem örtlichen Fliesenverlegebetrieb gefliest. Als Fliesen haben wir uns sandfarbene Fliesen ausgesucht, welche sehr gut zum Gebäude passen. Weiterhin wurde von einer örtlichen Schreinerei eine Verkaufstheke für den Dienstraum gefertigt. Diese wurde optisch an das Erscheinungsbild des Bahnhofes angepasst. In dieser Theke ist auch Stauraum für unsere Prospekt und weitere Werbemittel vorhanden.
Im Verkaufsraum wurden mehrere großformatige gerahmte Bilder unserer Museumsbahn von Gerhard Baum aufgehängt, welche unsere Besucher auf unsere Bahn einstimmen sollen.
Weiterhin wurde das Bahnhofsgebäude nun endgültig an das Stromnetz angeschlossen. Nachdem ein neuer Stromsanschluss sehr teuer geworden wäre und zudem von uns einige aufwendige Eigenleistungen erfordert hätte, wird das Gebäude nun über eine Freileitung vom Lokschuppen Warthausen versorgt. Zu diesem Zwecke mussten zwei neue Masten gesetzt werden. Nachdem auch zu Staatsbahnzeiten eine solche Freileitung mit Leuchten längs des Bahnhofes Warthausen vorhanden war, wird so auch der historische Zustand wieder angenähert hergestellt.
Aktionärsaktion / Ausschneideaktion
Bei den diesjährigen Aktionärsaktionen konnten wir uns über eine Rekordbeteiligung freuen. Insgesamt waren an beiden Samstagen je 35 Männer und auch Frauen im Einsatz. Mehrheitlich handelte es sich um Vereinsmitglieder, aber auch einige Aktionäre und die Vorstände der AG ließen es sich nicht nehmen, kräftig mit anzupacken.
An beiden Tagen wurden hauptsächlich Freischneidearbeiten an der Strecke erledigt. Dabei wurde sehr gründlich ausgeschnitten und so mancher große Baum musste nun weichen. Ausgeschnitten wurde hauptsächlich im Bereich Wennedach und an der Strecke von Freyberg bis nach dem Bahnhof Reinstetten. Alleine im Bahnhof Reinstetten war eine Gruppe an zwei Samstagen mit jeweils 7 Mann und zwei Motorsägen im Einsatz, um wieder Licht in den dichten Bewuchs zu bringen.
An beiden Tagen war unser Bauzug mit der Abfuhr des Schnittgutes ständig im Einsatz. Vier Züge voll Stammholz und Strauchgut wurden so nach Warthausen befördert. Mit dem Stammholz ist die Holzversorgung unsere Dampfloks zum Anheizen für die nächsten Jahre gesichert. Ein Großteil des Stammholzes wurde mit externer Hilfe und tatkräftiger Mithilfe und Organisation von Markus Albinger bereits kurze Zeit später gespalten.
Von den Mitgliedern der Rotte wurden mehrere abgängige Stahlschwellen an der Strecke gewechselt.
Wasserkran Ochsenhausen
Im Rahmen der Gleisbaustelle wurde der bereits im letzten Jahr innerhalb des Lokschuppens verlegte Anschlussschlauch des Wasserkranes verlängert und bis in das alte gusseiserne Wasserkranfundament eingeführt.
Der bisher auf diesem Fundament stehende normalspurige und viel zu große Wasserkran wurde abgebaut. Als neuer Wasserkran für Ochsenhausen soll nun der von 1899 bis 1969 dort stehende frühere Wasserkran als Schweißkonstruktion neu entstehen. Ein solcher Wasserkranneubau ist recht aufwendig aber machbar. Erste Teile für den Kran sind bei einer befreundeten Maschinenbaufirma bereits in Arbeit. Sämtliche weiteren benötigten Teile wurden beschafft. Im Laufe des Jahres 2016 soll der Kran weitestgehend in Eigenleistung fertig gestellt werden.
Container für Rotte Warthausen
Viele unserer Gleisbaugeräte und Ersatzteile waren bisher in zwei normalspurigen Lagerwagen in Warthausen gelagert. Diese beiden Wagen befinden sich aufgrund der Witterungseinflüsse leider nicht mehr im besten Zustand und müssten nun mit einer neuen Wagenkastenbeplankung versehen werden. Zudem ist die Lagerung schwerer Gegenstände in diesen Wagen recht mühevoll, da alle Gegenstände beschwerlich die Treppen zu den Wagen hoch getragen werden müssen.
Den Aufwand diese Wagen zu sanieren wollten wir uns sparen. Von der Öchsle Bahn AG wurden deshalb zwei Lagercontainer beschafft und von uns hinter dem Lokschuppen Warthausen abgeladen. In diese zwei Container werden derzeit alle noch brauchbaren Gegenstände für den Gleisbau umgelagert. Als großer Vorteil können in diese Container ebenerdig und auch mit unserem Gabelstapler Teile eingelagert werden. Durch die Bauart der Container in Stahlganzausführung haben wir mit Unterhaltungsarbeiten auch die nächsten Jahrzehnte Ruhe. Die beiden Normalspurlagerwagen werden wir nach Abschluss der Umräumaktion verkaufen oder verschrotten.
Andreas Albinger / Bernhard Günzl