Der bereits mit Druckluftnagler gesäuberte Rahmen der Lok wurde im Dezember 2009 mit einem speziellen Schlackestrahlmaterial gestrahlt und dabei bis in die hintersten Winkel vollständig entrostet und gesäubert. Der Rahmen konnte daraufhin grundiert und rot lackiert werden, so dass der endgültige Anbau der vielen Anbauteile am Rahmen nun erfolgen kann.
Die Kipphebel der Federaufhängung waren sehr stark abgenutzt. Diese wurden auf einer CNC-Fräsmaschine bei der Fa. Liebherr Turmkranbau in Biberach vollständig neu gefertigt. Die Messingbuchsen dieser Teile wurden in der Werkstatt Warthausen neu angefertigt und eingepresst. Damit sind alle Komponenten der Federaufhängung nun endlich aufgearbeitet bzw. erneuert. Insgesamt musste ein sehr abgenutzter Zustand der Lok im Fahrwerksbereich festgestellt werden. Durch die nun erfolgte sehr aufwendige und weitgehende Aufarbeitung erhoffen wir uns einen langjährigen problemlosen Betrieb der Maschine nach Fertigstellung.
Weiterhin wurden beide Kupplungen der Lok zusammengebaut. Zum Zusammenbau mussten die Wickelfedern der Kupplung vorgespannt werden, was den Zusammenbau erschwerte. Sämtliche Federspannschrauben und die hinteren Stoßplatten der Kupplungsfedern waren stark verbogen, so dass diese Teile erneuert werden mussten.
V 51 903
An der Diesellokomotive konnten erste Arbeiten erfolgen. So wurden die meisten Teile des von der Fa. Comsa angebrachten Kupplungssammelsuriums an den Pufferbohlen entfernt. Die Drehgestelle der Lok sollten ursprünglich bereits beim Abladen ausgebaut werden. Dies klappte trotz intensiver Vorarbeiten nicht. Um die Drehgestelle der Lok nun ausbauen zu können, musste die Lok zuerst angehoben werden. Um Kosten für einen Kran zu sparen und um diese Arbeiten mit der nötigen Präzision durchführen zu können, wurde die Lok mit einem „Deutschland Gerät“ angehoben. Bei diesem in Eisenbahnerkreisen bestens bekannten Gerät handelt es sich um ein hydraulisch betriebenes Hub- und Verschiebegerät, welches zum Wiederaufgleisen von entgleisten Eisenbahnfahrzeugen von der berühmten ehemaligen Maschinenfabrik Deutschland (MFD) in Dortmund erstmals hergestellt und nach ihr benannt wurde. Zum Glück befindet sich im Eigentum von Alexander Bückle und Matthias Fetscher, beides neue Vereinsmitglieder des Öchsle, ein solches Gerät. Immer wieder erstaunlich und in diesem Fall für das Öchsle sehr positiv, welche Teile und Geräte bei Eisenbahnfreunden aufzufinden sind. Mit dem dieselgetriebenen Hydraulikerzeuger und vier hydraulischen Hubzylindern wurde die Lok um weitere ca. 50 cm angehoben und mit Holzbalken unterbaut. Nach stundenlangem Herumoperieren an den Befestigungen der Drehgestelle konnten diese dann wiederum hydraulisch abgesenkt werden. Dabei wurde sehr deutlich, dass die Drehgestelle bei der Fa. Comsa in Spanien wohl nie oder zumindest seit vielen Jahren nicht ausgebaut worden sind. Nachdem die Drehgestelle auf den Boden abgelassen waren, wurden diese mit einem Radlader der Ochsenhauser Tiefbaufirma Gräser unter der Lok herausgehoben. Ein Drehgestell wurde danach sofort in den Lokschuppen verbracht und inzwischen so weit zerlegt, dass ein Ausbau der Achsen erfolgen kann. Am 23.12. erfolgte daraufhin eine Besichtigung der Drehgestelle durch den technischen Leiter der Fa. Gmeinder, Mosbach, welche die Lok 1964 erbaut hat und ein Angebot zur Umspurung der Lok abgeben möchte. Wir sind sehr gespannt, wie hoch die Kosten dieser bei einer Fremdfirma durchzuführenden Arbeiten zu veranschlagen sind.
Bauzugwagen
Bei einem der beiden Plattformwagen wurde nach Abschluss der Saison der Holzbohlenbelag des Wagenbodens entfernt. Dieser befand sich in einem schlechten Zustand. Danach wurden am Rahmen des Wagens schwere Rostschäden an den Stahlträgern ersichtlich. Diese wurden durch Aufschweißen und Abschleifen beseitigt. Zukünftig soll der Wagenboden aus Stahlriffelblech hergestellt werden. Dadurch ist der Rahmen des Fahrzeuges zukünftig vor Nässe von oben geschützt, was bauartbedingt bei Flachwagen wichtig ist um die Lebensdauer des Fahrzeuges zu sichern. Die sehr stabilen Riffelbleche mit einer Dicke von 10 mm wurden bereits beschafft. Zum Anbau der Bleche waren Umbauten am seitlichen Abschluss des Rahmens notwendig, wo ein massiver Winkelstahl nun seinen Platz gefunden hat. Dieser soll mit angeschweißten Laschen auch dazu dienen, zukünftig Seitenwände am Wagen anbringen zu können.
Packwagen Stg 2041
Der Post/Packwagen wurde im November weiter vervollständigt. So wurden die Plattformtüren und Übergangsbleche angebracht, neue Oberlichthalter gebaut und an den Dachstützen am Bühnenbereich des Wagens angeschweißt. Danach wurde das Fahrzeug vollständig neu lackiert und stellt nun mit Anstrich in flaschengrün ein sehr schmuckes Fahrzeug dar. Im Dezember wurde mit dem Einbau von Funkenschutzblechen die Anpassung des Fahrzeuges an die technischen Anforderungen beim Öchsle abgeschlossen, so dass eine Zulassung des Fahrzeuges nun in greifbare Nähe gerückt ist.
Im Inneren des Wagens wurde nach Neuanstrich der Wände und Decken mit dem Einbau einer umfangreichen Elektroverteilung begonnen. Diese benötigt der Wagen für den Einsatz im Gleisbauzug als Werkstatt und Aufenthaltswagen.
Personenwagen Stg 5013
Der gebrochene Torsionsstab der Drehgestellfederung konnte bei der ehemaligen Herstellerfirma des Wagens (SIG, Neuhausen/Rheinfall), welche inzwischen zum Alstom Konzern gehört, bestellt werden. Auf Anraten des Sachverständigen wurden 8 Torsionsstäbe bestellt, so dass der Wagen komplett mit neuen Federstäben ausgestattet werden kann. Für diese Torsionsstäbe welche in diesen Maßen extra für den Wagen angefertigt werden mussten, fallen Kosten im fünfstelligen Eurobereich an. Sehr viel Geld für einen Wagen, der seit seiner Wiederinbetriebnahme zur Saison 2007 nur sehr wenig Laufleistungen erbracht hat. Nachdem die neuen Torsionsstäbe als Sonderanfertigungen zudem viel Zeit benötigen, werden diese erst im Frühjahr beim Öchsle eintreffen. Am Wagen konnten deshalb die Arbeiten zum Zusammenbau und Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit nicht fortgesetzt werden.
Güterwagen Gsm 154
Der Rahmen des Wagens wurde im November mit Strahlschlacke gestrahlt und dabei vollständig entrostet. Danach wurde der in erstaunlich gutem Zustand befindliche Rahmen des Wagens im Lokschuppen Ochsenhausen grundiert und schwarz lackiert.
Im Dezember konnte der Wagen mit Hilfe des „Deutschland Gerätes“ angehoben und ausgeachst werden. Die Zerlegung der Achslager ergab einen sehr guten Zustand der Achslagerschalen, so dass kein Neuausguss dieser Teile erfolgen muss. In den kommenden Monaten soll nun der Wiedereinbau der Bremskomponenten und des neu beschafften Bremsbehälters erfolgen. Die beiden gut erhaltenen Radsätze des Wagen können nun entrostet werden. Der dritte Radsatz des Wagens hat leider bis weiter unter Grenzmaß abgefahrene Radreifen. Hier muss der Einbau eines Ersatzradsatzes erfolgen, welchen wir glücklicherweise im Ersatzteilbestand haben. Im Frühjahr soll bei positivem Arbeitsfortschritt der Wagen wieder eingeachst werden.
Bei den Holzteilen des Wagens konnten inzwischen sämtliche Holzspriegel für das Dach als Leimbinder neu hergestellt werden.
Lokschuppen Ochsenhausen
Zu unserer freudigen Überraschung wurde der Giebel des Gebäudes und der erste Seitenanbau Anfang Dezember angerüstet. Die ganz in der Nähe des Lokschuppens ansässige Zimmerei Müller hat von der Stadt Ochsenhausen den Auftrag erhalten, das Dach des Lokschuppens zu sanieren. Jahreszeitlich bedingt konnten bisher nicht allzu viele Arbeiten erfolgen. Auch der Umfang der durchzuführenden Arbeiten ist uns bisher nicht bekannt. Wir freuen uns jedoch sehr, dass nun offensichtlich mit ersten Sanierungsarbeiten am Lokschuppen begonnen wird.
Aus Mitteln des Vereins wurde ein neuer Ofen für den Aufenthaltsraum beschafft. Dieser ist besser regulierbar als der alte Ofen und spart uns dadurch einiges an Heizmaterial. Die zerrostete und undichte Kamintür im früheren Wasserraum des Lokschuppens oberhalb des Aufenthaltsraumes wurde erneuert. Damit konnte ein vom Kaminfeger immer wieder beanstandeter Mangel behoben werden.
Andreas Albinger