99 716
Die hohen Kilometerleistungen während der vergangenen Saison haben bei „Rosa“ entsprechenden Verschleiß zur Folge. Anfang März wurden sämtliche Stangen der Steuerung abgebaut um die Lager und Lagermaße kontrollieren zu können. Alle Lager wurden nachgearbeitet, sämtliche Beilagen der Lager und mehrere Bolzen und Buchsen mussten erneuert werden.
Die beiden Dampfstrahlpumpen der Lok liefen bisher recht unzuverlässig. Nachdem probeweise eine dieser Pumpen vor Jahren an die 99 788 angebaut wurde, fiel auf, dass die Pumpe dort problemlos einspeiste. Über die Ursache dieser Erscheinung zerbrach sich unser Dampflokpersonal seit längerem den Kopf. Mehrere Umbauten und Einbau von Tauschteilen an den Pumpen brachten bisher keine Verbesserung. Als Ursache konnte nun jedoch das zu gering dimensionierte Wasserzuleistungsrohr zu den Pumpen lokalisiert werden. Dieses sehr aufwendig gebogene und unter der Lok eingebaute Rohr wurde nun mit einem größeren Durchmesser neu gebaut und eingebaut. Bei den Fahrten an Ostern konnten wir uns von Wirksamkeit dieser Maßnahme überzeugen.
Durch die sehr korrosive Zusammensetzung der Rauchgasse korrodierte die Rauchkammertür der Lok sehr stark, so dass die vor Beginn der Saison 2009 aufgearbeitete Rauchkammertür bereits wieder durchgerostet war. Durch stundenlanges Auftragen von Schweißraupen, Einsetzen von Blechen und Aufbringen einer großen Menge von Spachtelmasse konnte die Rauchkammertür noch einmal für eine Saison ertüchtigt werden. Vor Beginn der Saison 2011 muss die Rauchkammertür jedoch erneuert werden.
99 788
Bei der Hauptuntersuchung dieser Lok konnten gute Fortschritte erzielt werden. Sämtliche Anbauteile der Federaufhängung wurden am Rahmen wieder angebaut. Die ausgeschlagenen Schraubenlöcher der Anbauteile wurden zuvor zugeschweißt und die Auflageflächen überfräst. Danach wurden am Rahmen mit Hilfe einer in einem Gestell geführten Handbohrmaschine mühsam die Schraubenlöcher mit einem Durchmesser von 20 mm in allen Anbauteilen neu gebohrt und anschließend mit neu gefertigten Passschrauben am Rahmen befestigt. Weiterhin wurden die Befestigungspunkte der Kupplungen und der Vor- und Nachlaufachsen am Rahmen wieder angebaut. Beide Befestigungen der Vor- und Nachlaufachsen wurden neu gebaut, da der eingeschweißte Bolzen dieser Befestigung sehr stark abgenutzt war.
Die Luftleitungen der Lok wurden neu gelegt und vollständig erneuert. Durch die neue Führung der Luftleitungen z.B. hinter den Wasserkästen wird die Verschmutzung der Leitungen reduziert und gleichzeitig die Zugänglichkeit der Steuerung für die Unterhaltungsarbeiten verbessert. Als Nebeneffekt verbessert sich dadurch auch das äußere Erscheinungsbild der Lokomotive.
Die Deichseln der beiden Vor- und Nachlaufachsen waren stark abgenutzt und angerissen. Auch war die Verbindung der Achsträger mit der Führungsdeichsel abenteuerlich. Offensichtlich wurden in früheren Jahren die Führungsdeichseln anderer Lokomotiven eingebaut. Nachdem das Lochbild zur Befestigung mit dem Achsträger nicht übereinstimmte, wurden aus den vorhandenen Löchern durch Aufbohren Langlöcher fabriziert, trotzdem waren die Schrauben krumm und versetzt eingebaut. Als Konsequenz werden beide Führungsdeichseln nun neu gebaut, wozu die entsprechenden Brenn- und Frästeile bereits beschafft wurden. Die Rückstellvorrichtung einer Vorlaufachse musste als Schweißkonstruktion neu gebaut werden, da das gegossene Altteil stark verzogen und die Rückstellvorrichtung der Feder sehr abgenutzt und außermittig war.
Die seitlichen Führungsflächen der Achslager der Lokomotive wurden beim Liebherr Werk Biberach mit Hilfe einer lasergesteuerten Fräsmaschine im genau waagrechten Winkel überfräst, alle Achslager auf ein einheitliches Breitenmaß gebracht und die Führungsflächen auf den Achsmittelpunkt zentriert. Die seitlich an den Achslagern angebrachten Achslagergleitplatten werden derzeit bei der Firma Handtmann in Biberach aus Rotguss neu gegossen. Durch diese Maßnahmen ist eine Vereinheitlichung der Maße aller Achslager und damit ein genauer Einbau der Achsen wieder möglich. Bisher waren sowohl die Achslager als auch die Gleitplatten ungleichmäßig abgenutzt und wiesen eine Vielzahl von unterschiedlichen Maßen und verschleißbedingter Winkel auf. Sobald die bei der Fa. Handtmann gefrästen Achslagergleitplatten in Warthausen eintreffen, kann die Lokomotive wieder auf ihre Achsen gesetzt werden.
V 51 903
Beide Drehgestelle der Lok wurden inzwischen vollständig zerlegt. Die Achsen der Lok mit Achsgetrieben wurden im Lokschuppen eingelagert, während die Drehgestellrahmen vor dem Lokschuppen ihren Platz gefunden haben. Die von den Drehgestellen abgebaute Bremsausrüstung wurde zwischenzeitlich weitgehend zerlegt, aufgearbeitet und wieder zusammengebaut. Viele weitere Anbauteile wurden gereinigt, entrostet, grundiert und schwarz gestrichen. Zum Teil wurden die abgebauten Teile in der Strahlanlage beim Liebherr Werk Biberach gestrahlt, um die mühselige und aufwendige Reinigung und Entrostung von Hand einzusparen. Um Platz für die aufgearbeiteten Teile zu schaffen, wurden im Lokschuppen Regale aufgestellt und Lagerflächen geschaffen.
Eine Bremswelle konnte aufgrund des nicht demontierbaren Bremshebels nicht zerstörungsfrei demontiert werden, da der Kopf des zur Sicherung des Bremshebels eingebauten Nutbolzens abgebrochen war. Die Bremswelle musste zum Ausbau zerschnitten werden und wurde zwischenzeitlich neu angefertigt.
An der Lok wurden die Luftleitungen weitgehend demontiert. Auch diese wurden gereinigt, entrostet und gestrichen. Der Ausbau aller Luftleitungen ist zwingend, da in den Luftleitungen eine größere Menge an Dreck zu finden ist und weiterhin der gesamte Luftteil der Bremsanlage so undicht ist, dass auf der Lok kein Luftdruck aufgebaut werden kann. Der Luftpresser wurde aus der Lok ausgebaut und befindet sich derzeit in Aufarbeitung.
Es zeichnet sich ab, dass die Aufarbeitung der Lokomotive eine Menge an Zeit und Aufwand erfordern wird, da die Lokomotive in den vergangenen Jahren offensichtlich keine regelmäßige Wartung und nur die nötigste Unterhaltung erfahren hat.
Fahrradwagen 16 819
Bei einem Gewittersturm am 26.05.2009 wurde das Blechdach des im Bahnhof Warthausen abgestellten Wagens von einer Sturmböe vom Wagen gerissen und blieb in einem daneben stehenden Baum in ca. 8 m Höhe hängen. Leider war das Dach so beschädigt, dass es nicht wieder aufgebaut werden konnte. Über die Saison 2009 erhielt der Wagen ein provisorisches Dach aus Dachpappe.
Im April 2010 wurde von einer ortsansässigen Flaschnerfirma ein neues Blechdach aufgebaut. Der Einbau eines Foliendaches, welches kostengünstig in Eigenleistung hätte erfolgen können, wurde verworfen.
Leider wurden vor Einbau des neuen Blechdaches die beim Gewittersturm abgerissenen seitlichen Dachabschlussbretter nicht erneuert. Von der Firma wurde deshalb das Blechdach nur genau bis zum Rand des Wagenkastens ausgeführt, während das alte Blechdach einen Dachüberstand hatte. Aufgrund dessen dürfte in Zukunft die Holzbeplankung des Wagens eine deutlich geringere Lebensdauer wie bisher haben, da das vom Dach kommende Wasser nicht mehr abtropft sondern zum Teil über die Holzbeplankung abläuft.
Packwagen Stg 2041
Die Renovierungs- und Anpassungsarbeiten am Fahrzeugfahrwerk und Aufbau sind seit längerem abgeschlossen. Der Einbau einer Umfangreichen Elektroausstattung im Fahrzeug läuft seit längerem, konnte jedoch bisher noch nicht fertig gestellt werden.
Nach dem Wunsch der im Gleisbau tätigen Mitarbeiter soll der Wagen einen aus den Ladetüren schwenkbaren Kran erhalten, mit dem schwere Werkzeuge und Gleisbaumaterial aus dem Wagen gehoben werden können. Daneben sollen im Wagen noch Regale und sonstige Staumöglichkeiten eingebaut werden. Mit diesen Arbeiten wurde bisher noch nicht begonnen, so dass die endgültige Fertigstellung des Fahrzeuges noch nicht absehbar ist.
Personenwagen Stg 5013
Die Torsionsstäbe der Drehgestellfederung trafen Ende März endlich ein und wurden bis Anfang April in das Drehgestell eingebaut. Die Buchsen des Drehgestells, in denen sich die Torsionsstäbe drehen, mussten zuvor zum Teil erneuert werden. Um den Wagen verschieben zu können, war an Stelle des Drehgestells bisher provisorisch ein Rollbock unter den Wagen gesetzt, der wieder ausgebaut werden musste. Danach wurde das Drehgestell wieder unter den Wagen eingebaut.
Der Wagen konnte bis Mitte April wieder fertig gestellt werden, nachdem er seit April 2008 aufgrund des Schadens nicht mehr einsetzbar war. Die lange Reparaturzeit aufgrund der Sonderanfertigung der Ersatzteile zeigt eindrücklich, dass eine gewisse Anzahl Ersatzpersonenwagen beim Öchsle notwendig sind.
Güterwagen Gsm 154
Anfang März konnte der Rahmen nach Ende der Frostperiode zum zweiten Mal schwarz lackiert werden, so dass die Lackierarbeiten am Fahrwerk nun abgeschlossen sind. Nunmehr wurde mit dem Zusammenbau des Wagens begonnen. Der Bremszylinder, Luftbehälter, Steuerventil sowie die gesamten Luftleitungen wurden bereits wieder in den Wagen eingebaut. Die Luftleitungen mussten zum großen Teil erneuert werden. Die Lösezüge des Löseventils wurden neu gefertigt. Um den Wagen nach heutigen Vorschriften mit Funkenschutzblechen versehen zu können, wurden entsprechende Halter im Rahmen eingeschweißt und 6 Funkenschutzbleche aus Alublech angefertigt und eingebaut.
Die Einachsdrehgestelle der Achsen wurden Anfang April im Liebherr Werk Biberach gestrahlt und danach grundiert und lackiert. Die beiden noch in gutem Zustand befindlichen Achsen wurden gereinigt und entrostet, um diese einer Rissprüfung unterziehen zu können. Für die beiden teilweise geschmolzenen Lagerschalen konnte Ersatz aus unserem Ersatzteilbestand gefunden werden. Der Zusammenbau des Wagens soll in den kommenden Monaten fortgeführt werden, um den Wagen baldmöglichst wieder auf eigene Achsen setzen zu können.
Rollböcke
Der in Aufarbeitung befindliche weitere Rollbock der alten Bauart wurde in den letzen Monaten komplett zerlegt. Alle abgebauten Teile wurden entrostet und lackiert. Der Grundrahmen des Fahrzeuges wurde Anfang April im Liebherr Werk Biberach gestrahlt, entrostet und unmittelbar danach im Lokschuppen grundiert und lackiert. Inzwischen läuft bereits wieder der Zusammenbau des Fahrzeuges. Dieser kann im Sommer sicher abgeschlossen werden, so dass im Herbst ein weiterer Normalspurwagen aufgebockt werden könnte.
Lokschuppen Ochsenhausen
Mitte April wurde mit Beginn der wärmeren Jahreszeit mit den Renovierungsarbeiten am Lokschuppen begonnen. Es sollen mit den Kehlblechen, Blechverwahrungen, Regenrinnen und Abläufe alle Blechteile des Daches, die an vielen Stellen durchgerostet waren, ausgetauscht werden. Die durch das eindringende Wasser bereits irreparabel beschädigten Holzteile des Daches werden ausgetauscht. So mussten die Abschlussbretter und auch mehrere Flugsparren und Balken ausgetauscht werden. Die Arbeiten gehen gut voran, so dass Ende April bereits die gesamte Seite des Lokschuppens zur Ladestraße fertig gestellt wurde. Die Arbeiten werden von der ortsansässigen Zimmerei und Flaschnerei in guter Qualität durchgeführt, besonderer Wert wird auf den denkmalgerechten Ersatz der abgängigen Holzteile gelegt.
Das eigentlich notwendige „Umschlagen des Daches“ mit Erneuern der Dachlatten muss deshalb zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Schön wäre es, wenn in den kommenden Jahren weitere kleine Sanierungsschritte am Gebäude erfolgen würden um dieses wieder in einen passablen baulichen Zustand zu versetzen. Die neu eingebauten Holzteile des Daches wurden von Mitgliedern des Vereines als Eigenleistung gestrichen.
(Andreas Albinger )