Dampflokomotive 99 788 “Berta”
Sämtliche Kabelschutzrohre der Elektroausrüstung wurden erneuert und neu verlegt. Nachdem die früher verlegten Rohrabmessungen nicht mehr lieferbar sind, mussten für sämtliche Anschlüsse der Schutzrohre an die Stecker, Sicherungskästen, Lampen usw. Übergangsstücke mit verschiedenen Gewindedurchmessern und Gewindearten aus Metall neu hergestellt werden.
Nachdem am Rahmen noch weitere Komponenten angebaut wurden, konnte dieser Anfang August neu lackiert werden. Sobald die neuen Achslagergleitplatten eintreffen, kann die Lok dann wieder auf ihre Achsen gesetzt werden. Auch ein großer Teil der sonstigen Anbauteile warten inzwischen frisch lackiert auf die Montage.
Personenwagen Stg 2078
Bei diesem Personenwagen steht eine Hauptuntersuchung an. Insgesamt müssen 2010 und 2011 sechs Personenwagen einer Hauptuntersuchung unterzogen werden, was die Werkstatt stark belasten wird.
Im Juli wurde der Wagen ausgeachst, um die Achsen einer Rissprüfung unterziehen zu können. Weiterhin wurde das gesamte Bremsgestänge, die Federaufhängung, diverse Teile der Luftbremsausrüstung und die Kupplung ausgebaut. Die Federn und Kupplungen müssen ebenfalls rissgeprüft, das Bremsgestänge auf Maßhaltigkeit untersucht und ggf. aufgearbeitet werden.
Beim Anheben des Fahrzeuges wurden Schäden am hölzernen Aufbau des Fahrzeuges offensichtlich. Dieser muss nun ebenfalls aufgearbeitet werden. Nachdem für diese Arbeiten beim Öchsle kein Fachpersonal vorhanden ist, muss für diese Arbeiten eine Fachfirma gefunden werden.
Schäden an den hölzernen Wagenkästen durch Witterungseinflüsse sind bei allen Personenwagen des Öchsle offensichtlich. Aufgrund des Alters der Fahrzeuge und des Fehlens einer geschützten Abstellmöglichkeit für die Wagen werden in den kommenden Jahren hier größere Reparaturarbeiten anfallen.
Güterwagen Gsm 154
Ein Radsatz des Wagens war noch mit Gussrädern ohne Radreifen ausgestattet. Die Gussräder waren bis weit unter Grenzmaß abgefahren. Im Mai wurde ein Tauschradsatz aus unserem Ersatzteilbestand nach Ochsenhausen transportiert und der alte Radsatz abgefahren und eingelagert. Alle drei Radsätze des Wagens wurden am 16.06. zum Liebherr Werk Biberach transportiert und dort rissgeprüft. Danach wurden alle Radsätze grundiert und lackiert. Der Tauschradsatz stammt ursprünglich aus dem Ersatzteilbestand des ehemaligen Arbeitskreises Jagsttal der DGEG und wurde dort jahrelang im Freien gelagert. Aus diesem Grund waren die Lagersitze des Radsatzes stark korrodiert und mussten abgedreht werden. Dank guter Kontakte zur Stuttgarter Straßenbahn AG (SSB) konnte der Radsatz am 08.07.2010 in der Hauptwerkstätte Möhringen der SSB entsprechend bearbeitet werden. Nach dem Anpassen der Lagerschalen, was in mühevoller und langwieriger Handarbeit durch Einschaben erfolgte, und Zusammenbau der Lenkachsgestelle (Foto rechts) wurde der Wagen am 07.08. wieder auf seine Achsen gestellt. Nun kann der Einbau des Bremsgestänges erfolgen.
Weiterhin wurden die Puffer wieder in den Rahmen eingebaut. Diese Arbeiten waren sehr zeitintensiv, da der Puffer in den Führungen leicht gangbar und die Wickelfeder des Puffers im Zuge dieser Arbeiten im fest vernieteten Pufferfederkasten vorgespannt werden muss. Dies verursachte einigen Aufwand und unzählige Ein- und Ausbauten des Puffers bis alles passte.
Auch konnten die noch fehlenden Stahlseitenträger des Aufbaues am Rahmen befestigt und die Dachspriegel auf Endmaß gehobelt werden, so dass die Arbeiten am Wagen eine großen Schritt weiter gekommen sind.
Rollböcke
Der zweite Rollbock alter Bauart wurde inzwischen komplett zusammengebaut. Als Abschluss der Aufarbeitung wurden an den Rollböcken Nachgüsse der Fabrikschilder angebracht, die Sascha Eichler im Lokschuppen Ochsenhausen nach einer Originalvorlage nachgegossen hat. Die Baujahre und Fabriknummern der Fahrzeuge konnten über Mitglieder des Arbeitskreises “Eisenbahnhistorie Stuttgart” in Erfahrung gebracht werden. Beim dortigen Arbeitskreis sind Lieferlisten der Maschinenfabrik Esslingen vorhanden. Beide Rollböcke stammen demnach aus dem Jahr 1914 und sind damit deutlich älter wie bisher gedacht. In 1914 wurden einige Rollböcke für die verschiedenen Schmalspurbahnen in Württemberg beschafft. Der begonnene Weltkrieg benötigte Holz für die Front, welches sicher auch in den Wäldern entlang des Öchsle gewonnen wurde.
Verkaufswagen Warthausen
Der Normalspurwagen am Bahnsteig in Warthausen wird durch den Bahnhofsneubau in Warthausen überflüssig. Aus diesem Grund wurde seit Herbst 2009 der Wagen zum Verkauf angeboten. Ein bereits vollzogener Verkauf an die Realschule Bad Wurzach musste leider wieder aufgehoben werden, da der Wagen aufgrund der örtlichen Situation nicht an den vorgesehenen Standort transportiert werden konnte. Ende Juli wurde der Wagen nun durch eine Schrottverwertungsfirma aus Biberach verschrottet. Damit konnte der Verein einen guten Schrotterlös erwirtschaften. Gleichzeitig hat sich das Umfeld des Bahnsteiges in Warthausen verbessert, da der Wagen inzwischen äußerlich recht unansehnlich war.
Kleinlok Kö 0262
Diese Normalspurkleinlok die in ihrer aktiven Dienstzeit jahrelang im Bahnhof Warthausen stationiert war kam 1987 zum Öchsle. Davor war sie als Spielplatzlok in Blaustein bei Ulm aufgestellt. Motor und Getriebe hatte die Lok zu dieser Zeit bereits verloren. Nach einer äußerlichen Aufarbeitung in Ochsenhausen wurde die Lok 1988 nach Warthausen überführt und auf den Rollbockgruben als Denkmal aufgestellt. Seit dieser Zeit wurden an der Kleinlok keine Arbeiten mehr ausgeführt. Dies und die dauernde Aufstellung im Freien haben der Lok sehr zugesetzt, so dass diese das Gelände nicht mehr verschönerte.
Eine Aufarbeitung beim Öchsle ist nicht darstellbar, da unsere dünne Personaldecke und die Fülle der anstehenden Arbeiten dies nicht ermöglicht. Die Lok wurde deshalb an unsere zwei Diesellokspezialisten Alexander Bückle und Mathias Fetscher abgegeben. Am 20.08.wurde die Lok in eine externe Werkstatt zur äußerlichen Aufarbeitung transportiert (Foto oben). Die Lok muss teilweise neu beblecht, komplett entrostet und neu lackiert werden. Nach Abschluss der Aufarbeitung soll die Lok voraussichtlich wieder zum Öchsle zurückkehren.
V 51 903
Der Luftpresser der Lok wurde generalüberholt, sämtliche Dichtungen und Kolbenringe wurden erneuert.
Sämtliche abgebauten Einzelteile der Drehgestelle und der Luftausrüstung wurden gereinigt, entrostet, grundiert und lackiert. Alle Bremszylinder und Luftteile wurden zerlegt, gefettet und mit neuen Dichtungen versehen. Ein großer Vorteil ist, dass Vereinsmitglieder als Bremsen-sachverständige anerkannt sind und damit diese Arbeiten in eigener Verantwortung ohne externe Werkstätten durchgeführt werden können. Dies spart auch erhebliche Kosten.
Die von allen Anbauteilen befreiten Drehgestellrahmen wurden von einem Sachverständigen besichtigt und können nun auf das ursprüngliche Maß umgebaut werden. Diese Arbeiten werden bei der Stahlbaufirma Manz in Warthausen durchgeführt, die nach Ausschreibung das günstigste Angebot abgegeben hat und sich extra für diese Arbeiten die notwendige Zertifizierung beschaffen wird. Die Ausschreibung zur Erneuerung der Achsen wird aktuell vorbereitet. Sie gestaltet sich aber wegen fehlender Unterlagen noch sehr schwierig.
Der Rahmen der Lok wurde von seiner dicken Schmutzschicht befreit, was überwiegend durch mühevolles Abschaben mit dem Spachtel passierte. Danach wurden die relevanten Stellen auf Risse geprüft und der komplette Rahmen neu lackiert. Diese Arbeiten mussten vor dem Wiedereinbau der Drehgestelle durchgeführt werden, da danach der Rahmen der Lok kaum mehr zugänglich ist.