Fahrradwagen 16 819
Die in der Hauptwerkstätte der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) überdrehten Radsätze konnten Ende April wieder nach Warthausen zurücktransportiert werden. Anschließend wurden die Radsätze im Liebherr Werk Biberach auf Risse überprüft. Zum Glück ergaben sich an allen vier Radsätzen dabei keine Probleme.
Nachdem die gesamte Federaufhängung des Wagens sehr ausgeschlagen war, wurden die Hängeeisen der Federaufhängung als Brennteile neu beschafft und alle Bolzenlöcher neu gebohrt. Nachdem diese Teile aufwendig erneuert wurden, wollten wir die alten sehr eingelaufenen Bolzen nicht wieder einbauen. Diese hätten an den Neuteilen in kurzer Zeit wieder größere Verschleißerscheinungen verursacht. Aus diesem Grund wurden kurzerhand alle Bolzen der Federaufhängung in einer kleinen Dreherei erneuert. Alle neuen Bolzen wurden mit Schmiernippeln versehen, um die Bolzen künftig ohne Ausbau der Federung schmieren zu können. Wir erhoffen uns dadurch einen deutlich geringeren Verschleiß. Anfang Juni konnte der Wagen dann endlich wieder in Betrieb gehen und ist nun in einem technisch sehr guten Zustand.
Personenwagen 2078
Ende April wurde bei den jährlich vorgeschriebenen Messungen der Radreifen festgestellt, dass diese dringend überdreht werden müssen um die vorgeschriebenen Maße einzuhalten. Aus diesem Grund wurden Tauschradsätze eines Lagerwagens ausgebaut und in der Werkstätte der Ulmer Straßenbahn überdreht. Diese Arbeiten zogen sich leider länger als geplant hin. Mitte Juni konnten dann die Ersatzradsätze eingebaut werden. Durch solche ungeplanten Arbeiten werden immer wieder wertvolle Arbeitskapazitäten gebunden. Zur Erhaltung der Betriebssicherheit waren die Arbeiten jedoch dringend notwendig.
Güterwagen Gsm Stg 154
Der Wagen ist inzwischen fertiggestellt. Im Mai wurde nach einer abschließenden Lackierung die komplette Beschriftung am Wagen angebracht. Auch der Rahmen des Fahrzeuges wurde beschriftet. Im Zuge der sehr aufwendigen Restaurierung wurde der als Pufferwagen die Zeiten überdauernde Wagen wieder in den Zustand als Güterwagen zurückversetzt. Der Wagen präsentiert sich nun im Zustand der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Erstmals seit 1960 existiert damit wieder ein gedeckter Güterwagen der württembergischen Schmalspurbahnen. Der Wagen stellt mit Baujahr 1894 das älteste erhaltene Original 750 mm Fahrzeug der württembergischen Schmalspurbahnen dar. Damit existieren beim Öchsle nun fünf komplett restaurierte württembergische Schmalspurfahrzeug so dass wir ab 2014 mit unserer dann wieder betriebsfähigen Mallet einen kompletten Zug der württembergischen Schmalspurbahnen in Betrieb vorführen können.
Personenwagen Stg 21 „Putzi“
Auf dem neu gefertigten Holzdach wurde mit der seit vielen Jahren beim Öchsle bewährten Rhepanol Dachfolie ein neues Foliendach aufgebracht. Das Dach wurde seitlich etwas weiter als bisher herausgezogen und rund um den Wagen eine unten liegende Aluabtropfkante angebracht, welche auch die Dachfolie fixiert. Die Folie wurde danach mit einer speziellen Farbe silbern gestrichen. Auf dem Dach wurden die von einem Flaschner neu gefertigten Lüfter befestigt. Damit konnte das charakteristische Erscheinungsbild des Wagens wieder hergestellt werden. Innen am Dach wurden die aus Holz neu gedrechselten Lampenuntersetzringe angebracht. Die komplette Elektroverkabelung des Wagens wurde erneuert. Die Haltestangen der Plattformen wurden in der Ursprungsausführung erneuert und angebaut. Der Wagenkasten wurde gespachtelt, geschliffen, grundiert und zweimal lackiert.
Sämtliche Fenster des Wagens, immerhin 14 Stück, mussten neu gebaut werden. Die bisherigen Fenster waren durch Witterungseinflüsse am Ende ihrer Lebensdauer angelangt oder wurden in späteren Jahren durch gelb lackierte unpassende Alufenster ersetzt. Diese sehr aufwendig verzapften Fenster wurden von Jürgen Jauch aus Eichenholz in Heimarbeit auf seinem Holzbearbeitungszentrum hergestellt. Derzeit werden die Vertiefungen für die Messingwinkel in den Ecken der Fenster eingefräst. Danach können die Fenster lackiert und mit neu beschafftem Sicherheitsglas verglast werden.
Nach Einbau der überholten Puffer stellten wir ein sehr großes Spiel der Pufferführungen fest. Aus diesem Grund müssen beide Pufferführungen neu gebaut werden. Um den Wagen im Zugverband problemlos kuppeln zu können, wurden vier Wiegebalken mit einer Haken- Spindelkupplung hergestellt und am Puffer angepasst.
Wie üblich stellen sich die notwendigen Arbeiten am Wagen als deutlich aufwendiger heraus, wie anfangs gedacht. Aber das sind wir von diversen Wagenrestaurierungen schon gewöhnt. Schön wäre es, wenn der Wagen zum Bahnhofsfest zumindest ausstellungsfähig präsentiert werden könnte.
Normalspurwagen Oppeln „Dietenbronner Wagen“
Nachdem die Witterung es zuließ wurden die Arbeiten an diesem Wagen wieder aufgenommen. Die meisten Arbeiten an diesem Wagen finden unter der Woche am Mittwochabend ab 17 Uhr beim Bahnhof Ochsenhausen statt. Vielleicht hat ja ein Leser Zeit und Lust uns hier zu unterstützten?
Bedingt durch die Aufstellung des Wagens im Freien gestaltet sich die Durchführung der Aufarbeitung leider recht schwierig. Ende Juli wurde der Wagen komplett eingerüstet um die restlichen Holzteile der Beplankung entfernen zu können. Damit können nun auch Arbeiten am Dach erfolgen. Nun muss der Stahlaufbau des Wagens noch restlich entrostet und grundiert werden. Die Holzbeplankung des Wagens wurde bereits vor längerem fertig gestellt und wartet cremeweiß lackiert auf den Einbau.
Andreas Albinger