Dampflok 99 788
Sämtliche Radsätze der Lok wurden im Dampflokwerk Meiningen überdreht. Unsere Hoffnung, die Achslager nicht neu ausgießen zu müssen, hat sich leider zerschlagen. Die Achslager hatten leider fast alle zu viel Seitenspiel, so dass wir uns entschlossen haben, alle Achslager neu ausgießen zu lassen. In diesem Zug wurden auch alle Schmierpolster der Lok erneuert.
Das komplette Bremsgestänge der Lok und die Federaufhängung wurde überarbeitet. Dabei mussten auch mehrere Bolzen erneuert werden. Insgesamt befand sich das Bremsgestänge aber in einem noch sehr guten Zustand.
Die Puffer und Kupplungen der Lok wurden rissgeprüft und aufgearbeitet.
Während die Lok auf unserem Hebestand angehoben war, haben wir die Dampfeinströmrohre zu den Zylindern erneuert. Auch wurde der komplette Aschkasten der Lok neu gebaut. Der Aschkasten wurde dabei auch konstruktiv verbessert, manche Teile wurden aus Edelstahl hergestellt, so dass wir uns eine längere Haltbarkeit des Aschkastens versprechen.
Als größte Arbeit wurde ein neuer Dampfsammelkasten eingebaut und die Überhitzerrohre komplett neu gebaut. Unsere Hoffnung den Dampfsammelkasten schweißen zu können , hat sich zerschlagen. Leider hatte der Dampfsammelkasten einen Gußfehler, beim Gießen war der Innenkern der Gussform verrutscht, so dass die Wandstärken stark unterschiedlich waren. Dieser Gußfehler führte auch zur jetzt erfolgten Beschädigung so dass ein Schweißen des Risses keinen Sinn gemacht hätte.
Der Überhitzer der Lok wurde 1992 neu gebaut. In den letzten Jahren hatten wir mehrere Schäden an den Rohren, die in der stark korrosiven Umgebung viel von ihrem Material verloren hatten und deshalb brachen. Zum Bau des Überhitzers mussten hunderte Meter Rohre gebogen und durch viele hundert Schweißungen miteinander verbunden werden. Bisher waren die Rohre fest an den Flachstählen zur Befestigung am Überhitzersammelkasten angeschweißt. Wir haben die Befestigung nun umgebaut. Nunmehr werden die Rohre durch Flachstähle an den Sammelkasten angepresst, dadurch versprechen wir uns eine bessere Haltbarkeit da die Rohre sich so besser Ausdehnen können.
Die Arbeiten an der Lok waren sehr umfangreich und erreichten den Umfang einer Hauptuntersuchung. Die in absehbarer zeit fällige Hauptuntersuchung kann durch die vielen bereits durchgeführten Arbeiten nun mit relativ geringen Aufwand und ehrenamtlich in Warthausen durchgeführt werden. Dank vieler Arbeiten unter der Woche und unserer motivierten und guten Werkstattmannschaft konnte die Lok gerade noch rechtzeitig vor Saisonbeginn wieder in Betrieb genommen werden.
Dampflok 99 633
Leider haben sich unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt, nach Zerlegung der Lok musste festgestellt werden, dass beide hall´schen Kurbeln und die Achse der Lok erneuert werden muss. Wir haben die Arbeiten unmittelbar beauftragt. Die neuen Kurbeln werden extern bei einer Feinwerktechnikfirma in Thüringen gefertigt und ins Dampflokwerk geliefert. Durch Verzögerungen bei diesem externen Zulieferer konnte die Lok erst Anfang Mai fertig gestellt werden. Wir werden die Lok danach sofort nach Warthausen transportieren und dort die von uns noch durchzuführenden Montagearbeiten erledigen. Wir hoffen die Lok im Laufe des Monates Mai wieder in Betrieb nehmen zu können.
Personenwagen 4043, grundlegende Aufarbeitung
Die Bleche des Wagens wurden nach verschiedenen Anpassungs- und Ausbesserungsarbeiten extern lackiert. Inzwischen haben die Bleche schon wieder ihren Platz am Wagen gefunden und wurden mit unzähligen Schrauben befestigt. Die Fenstersimse und die Messingrahmen um die Fenster wurden angebaut. Zur Fertigstellung der Verblechung des Wagens fehlen nur noch ein paar Winkel und Abdeckleisten.
Auf dem Dach des Wagens wurde von einer örtlichen Flaschnerfirma ein neues Blechdach aufgebracht. Dieses besteht aus eloxiertem Edelstahl was dem Wagen ein sehr elegantes Erscheinungsbild gibt.
Im Inneren wurden sämtliche Holzausfachungen zwischen den Holzträgern eingebaut. Diese mussten neu gebaut und vor Einbau mehrfach lasiert und lackiert werden. Eine Arbeit die ganz überwiegend von Gerhard Baum sehr sorgfältig ausgeführt wurde. Auch haben unzählige Leisten ihren Platz im Wagen gefunden. Die komplette Inneneinrichtung mit den neu gebauten Tischen und den Gepäcknetzen wurde eingebaut. Für Bewirtungs- und Lagerzwecke wurde ein kleines Anrichtschränkchen konstruiert und eingebaut. Wir hoffen den Wagen in den nächsten Wochen fertig stellen zu können, so dass der Wagen spätestens zum Öchslefest wieder eingesetzt werden kann.
Wagen allgemein
Wie vor jeder Saison mussten alle unsere Wagen eine Fristuntersuchung mit Bremsrevision erhalten. Im Zuge dieser Arbeiten wurden alle Wagen intensiv durchgeschaut, alle beweglichen Teile gefettet und geölt und die Dichtheit der Bremse dokumentiert. Was sich schnell schreibt, erfordert bei 15 Wagen unseres Personenzuges einiges an Arbeit. So mussten im Zuge dieser Arbeiten teilweise Undichtigkeiten an den Luftdruckleitungen beseitigt, Bremsklötze gewechselt und eine Vielzahl von kleineren Reparaturen und Unterhaltungsmaßnahmen vorgenommen werden.
Haltestelle Herrlishöfen
Bereits im letzten Jahr wurde die Holzkonstruktion der Wartehalle gestellt, nunmehr wurde von der Herrlishöfer Dorfgemeinschaft die Wartehalle fertig gestellt. Dazu musste die Bretterverschalung der Wartehalle mehrfach gestrichen und konnte danach am Gebäude angebracht werden. Nach unserem Wunsch wurden die Bretter beige, und die schmalen Deckleisten rotbraun gestrichen. So präsentiert sich die Wartehalle im Farbschema der Württembergischen Staatsbahn. Von uns wurden Zierstützen aus Holz hergestellt und unter die Tragbalken geschraubt. Auch haben wir Stationsschilder angefertigt und angebracht. So ist nun ein neues kleines Schmuckstück an der Strecke entstanden, welches sicherlich unsere Fahrgäste erfreuen wird. Ein großer Dank geht an die Dorfgemeinschaft Herrlishöfen, vor allem an Familie Manz und die Zimmerei Ostwald & Decker welche sich sehr stark engagiert haben.
Ladestraße und Bahnhof Ochsenhausen
Die Ladestraße Ochsenhausen befand sich seit längerem in einem recht schlechten Zustand. Lose Bitumenstücke und Schlaglöcher waren leider an vielen Stellen vorhanden. Nunmehr wurde die frühere Ladestraße durch die Stadt Ochsenhausen ausgebaut. Es wurde eine Vielzahl von Parkflächen geschaffen, welche mit einem Kiesbelag versehen sind. Auf unseren Wunsch wurden drei Busparkplätze geschaffen. Diese und die Erschließungsstraße wurden mit einem Bitumenbelag versehen. Im Zuge des Ausbaus wurde der Straßenbelag etwas vom früheren Ladegleis abgerückt, so dass nun dieses Gleis wieder baulich unterhalten werden kann und eine längere Liegedauer zu erwarten ist. Auch ist dadurch der Sicherheitsabstand zu unserem Lichtraumprofil gewahrt. Auf Wunsch der Karnevalgesellschaft (Zeltstandplatz beim Faschingsumzug….) und uns wurde keine Bepflanzung und auch keine Abtrennung zu den Gleisen vorgenommen. So blieb der frühere historische Charakter der Ladestraße erhalten und die frühere Funktion ist erkennbar.
Weiter wurden Hinweisschilder für die Herren und Frauen WC in historischer Ausführung gebaut und am Nebengebäude des Bahnhofes an historischer Stelle angebracht. So ist ein weiterer kleiner Mosaikstein für das historische Erscheinungsbild des Bahnhofes entstanden.
Ach wurde der Gleis zur Kopfseite der Viehverladerampe teilweise freigelegt. In der Vergangenheit war dieses Gleis leider weitgehend zugeschüttet worden, so dass nur noch die Schienenköpfe sichtbar waren. Diese Arbeiten sollen in den kommenden Wochen fortgesetzt und am Gleis auch noch mehrere Schwellen gewechselt werden.
Das Rollbockdenkmal bestehend aus unseren Normalspurwagen und dem Pufferwagen 157 wurde näher ans Bahnhofsgebäude rangiert. Dort ist dieses Ensemble nun besser für unsere Fahrgäste sichtbar und der frühere Güterverkehr beim Öchsle ist für die Fahrgäste optisch präsent.
Andreas Albinger / Bernhard Günzl