Mai 2017

Dampflok 99 788
An unserer 99 788 „Berta“ wurden nach den Nikolausfahrten eine Vielzahl von Unterhaltungsarbeiten durchgeführt. So einige Lager überarbeitet und die Tragbuchsen und Abdichtungen eines Schiebers aufgearbeitet.
Der komplette Überhitzer der Lok wurde ausgebaut, mit Druckluft beaufschlagt und dabei festgestellte Undichtigkeiten geschweißt.
Auch der Kupplung haben wir uns angenommen. Die recht ausgeschlagene Führung der hinteren Kupplung wurde erneuert. Die Wiegebalken beider Kupplungen wurden durch neu ausgebrannte Teile ersetzt. Dabei haben wir die Form dieser Wiegebalken abgeändert und in Richtung Lok gekröpft, so dass zukünftig die Lok besser mit dem Wagenzug gekuppelt werden kann und das bisherige lästige und die Kupplungen stark verschleißende Schlagen der Kupplung verschwunden ist.
Die bis Anfang 2016 an der Lok angebrachte Luftpumpe ist vollständig zerlegt und befindet sich in Vollaufarbeitung. Die verschlissene Kolbenstange der Luftpumpe haben wir erneuert. Alle Liderungen der Luftpumpe werden in einen Spezialbetrieb in Sachsen-Anhalt neu hergestellt.
Das Dampfentnahmeventil des Kessels haben wir durch ein modernes und wartungsfreies Ventil der Fa. Metseo ersetzt. Dafür mussten nach Prüfung durch den TÜV einige Brennteile und Drehteile gefertigt werden. Mit dem neuen Ventil erhoffen wir uns eine deutlich besser Regelbarkeit der Dampfentnahme. Unsere Erfahrungen mit der 99 633 die bereits Anfang 2016 ein entsprechendes Ventil bekommen hat lassen uns optimistisch in die Zukunft schauen.

Dampflokomotive 99 633
An unserer Mallet waren bisher die Adapterkupplungen der 99 716 an den Puffern angebracht. Diese mussten zur Überführung der 99 716 jedoch wieder an dieser Lok angebaut werden.
Wir haben deshalb neue Adapterkupplungen für die 99 633 gebaut. Dabei war uns wie so oft eine große Biberacher Maschinenbaufirma mit Brennteilen behilflich. Die nötigen Zughaken und Zugspindeln hatten wir zum Glück in unserem Lagerbestand.
Weiterhin wurde im Führerstand nun die Messingplakette mit den Spendern und Gönnern der Aufarbeitung dieser Lok befestigt.

Personenwagen 4044, Aufarbeitung, Rollstuhlgerechter Umbau
Dieser Personenwagen war seit Ende 2011 abgestellt. Die damals festgestellten massiven Schäden am Wagenkasten zwangen zur Abstellung des Wagens. Eine Aufarbeitung des Wagens in Eigenregie war aufgrund des großen Aufwandes und der vielen weiteren laufenden Arbeiten an anderen Wagen nicht darstellbar. Wir haben deshalb der Zillertalbahn Ende 2016 den Auftrag zur grundlegenden Aufarbeitung dieses Wagens erteilt.
Vor Abtransport des Wagens Mitte März mussten die von uns durchzuführenden Arbeiten abgeschlossen werden. Die vollständig aufgearbeiteten Drehgestelle wurden wieder unter den Wagen verbaut und die bisherigen Hilfsdrehgestelle ausgebaut. Sämtliche Fenster wurden ausgebaut, diese wurden in Ochsenhausen aufgearbeitet und mit neuen Gläsern versehen. Ein großer Dank für diese mühselige Arbeit geht an Jürgen Jauch.
Weiterhin wurde die Bremse umgebaut. Das bisherige Chamilles Steuerventil wurde durch ein KE-Streuerventil ersetzt und ein neuer Luftbehälter eingebaut. Diese Arbeiten erforderten auch größere Änderungen an den Luftleitungen des Wagens.
Am 03.03.2017 wurde des Wagen schließlich in Warthausen auf einen LKW der Spedition Friedsped verladen und ins Zillertal transportiert. Dort wurde sofort mit der Aufarbeitung des Wagens begonnen. Die Arbeiten am Wagenkasten sind inzwischen bereits weit fortgeschritten. Wir gehen davon aus den Wagen spätestens zur Saison 2018 wieder in Betrieb nehmen zu können.

Personenwagen 4043
Bei diesem Wagen kam es in der Saison 2016 zu Wassereinbrüchen im Dachbereich. Deshalb beschlossen wir ein neues Blechdach am Wagen aufzubringen. Bereits zuvor war uns klar, dass am Wagen auch weitere Arbeiten am Wagenkasten anstehen. Nach dem Entfernen des Daches zeigten sich die Schäden am Wagen jedoch so augenfällig und in einem solchen Ausmaß, dass wir die Arbeiten abbrechen mussten. Der Wagen wurde abgeplant und in Warthausen abgestellt. Nach Abschluss der Aufarbeitung des Wagens 3724 wird der Wagen vsl. noch im Mai nach Ochsenhausen transportiert und wird als nächster Wagen grundlegend aufgearbeitet. Diese Arbeiten wollen wir im Lokschuppen Ochsenhausen weitgehend im Eigenarbeit durchführen, wobei wir sicherlich aber auch auf die Zuarbeitung von Fremdfirmen angewiesen sind.

Personenwagen 5012
Dieser Wagen ging vor 3 Jahren aufgrund fälliger Hauptuntersuchung außer Betrieb und stand seitdem in Warthausen abgestellt. Wir wollten auf dem Wagen ein neues Blechdach in verbesserter Konstruktion und mit seitlichem Überstand aufbringen. Nach Abbau des alten Dachen zeigten sich jedoch solch große Schäden an der Holzkonstruktion des Wagenkastens dass wir die Arbeiten abbrechen mussten. Wir haben den Wagen mit einer Plane vor weiteren Schäden geschützt und diesen wieder im Bereich des Bahnhofes Warthausen abgestellt. Ob und zu welchem Zeitpunkt dieser Wagen eine nötige umfangreiche Aufarbeitung erfährt ist offen. Aufgrund der in den letzten Jahren bei uns in Betrieb gegangenen Museumswagen ist dieser Wagen nicht mehr zwingend betrieblich notwendig.

Schmalspur Güterwagen G 97 501 (VSB Chur 1890)
Nach kleineren Anlaufschwierigkeiten sind die Arbeiten an diesem Wagen nun zu großen Teilen fertig gestellt. Der Wagen wurde komplett angeschliffen, entrostet und braun lackiert. Auch der Innenraum des Wagens wurde komplett abgeschliffen. Voraussichtlich können die Arbeiten am Wagen in den nächsten Wochen abgeschlossen werden und der Wagen dann seine Funktion als Ausstellungswagen wahrnehmen können.

Personenwagen 3724 „Pappendeckelwagen“
Der Wagenkasten dieses Personenwagens hatte ursprünglich eine Bretterschalung als Außenverkleidung. Diese wurde in den dreißiger Jahren durch eine Verkleidung aus Pressspanplatten ersetzt. Die sehr witterungsbeständigen Platten schützten den Wagenkasten bisher gut vor der Witterung. Im Laufe der Zeit wurden diese Platten jedoch sehr wellig und erzeugten den Eindruck aus Pappe zu sein, so dass der Wagen seinen Spitznahmen „Pappendeckelwagen“ bekam.
Diese Spanplatten hatten inzwischen das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Wir entschlossen uns dazu, den Wagen mit einer neuen Blechverkleidung zu versehen welche die beiden baugleichen Schwesterfahrzeuge dieses Wagens bei uns schon lange haben.
Nach dem Entfernen der Platten zeigten sich diverse Schäden an der Holzkonstruktion, welche wir ausbessern mussten. Die in den Fenstertaschen des Wagens befindlichen Auffangbehälter für Regenwasser mussten zum großen Teil erneuert werden. Die als Auflageflächen für die Fenster dienenden Hölzer am Wagenkasten waren total vermodert. Für eine dauerhafte und deutlich witterungsbeständige Lösung haben wir hier spezielle Winkel aus Metall als Schweißkonstruktion neu angefertigt, diese verzinken lassen und eingebaut.
Auf den so ausgebesserten Wagenkasten haben wir die neu angefertigten Bleche aufgeschraubt und den Wagen komplett neu lackiert. Auch das Dach des Wagens benötigte eine grundlegende Überholung. Nach dem Austausch mehrer Dachbleche wurde das Dach komplett abgeschliffen und neu lackiert.
Auch der Inneneinrichtung haben wir uns angenommen. Nachdem bisher zwei Gepäcknetze fehlten, haben wir diese komplett nachgebaut und an den Stirnseiten des Wagens befestigt. Der Innenraum des Wagens macht nun einen deutlich besseren Eindruck.

Personenwagen 4047
Auch dieser Wagen fiel uns durch diverse Schäden auf. Wir haben den Wagen Anfang April in die Werkstatt Warthausen aufgenommen und einige Schäden am Dach und am Wagenkasten dieses Wagens behoben. Danach haben wir den Wagen komplett neu lackiert. Wir sind zuversichtlich, den Wagen so für die nächsten Jahre ertüchtigt zu haben. Danach müssen aber auch hier grundlegende Arbeiten am Wagenkasten erfolgen.

Vorheizanlage und Rauchgasreinigung Warthausen
Auch hier mussten einige Wartungs- und Reparaturarbeiten erfolgen. Bei der Rachgasreinigung erfolgte eine gründliche Reinigung aller Rohre und der Einbau neuer Filter.
Bei der Vorheizanlage war die alle 5 Jahre nötige TÜV-Prüfung fällig. Für diese Arbeiten musste die Anlage gründlich gereinigt und in großen Teilen zerlegt werden. Die Druckprüfung der Anlage konnte ohne Probleme durchgeführt werden. Bei der inneren Prüfung bemängelte der Prüfer starke Kalkablagerungen, welche wir mit Hilfe einer Spezialfirma chemisch entfernen konnten. Letztlich konnten der Anlage ohne Reparaturen für die nächsten 5 Jahren Betriebssicherheit bescheinigt werden.

Bahnhofsgebäude Warthausen
Unser Bahnhofsgebäude Warthausen war innen bisher mit Holzfaserplatten verkleidet und machte so keinen stimmigen musealen Eindruck. Durch das Engagement von Manfred Pötzl wurde dieser Zustand nun grundlegend verbessert. Manfred hat das Gebäude innen mit einem Putzauftrag versehen und die Wände danach weiß gestrichen. Am Boden wurden neue Holzleisten installiert. An den Wänden hat er historische Plakate und Fotografien aufgehängt. Zudem wurden historische Lampen im Gebäudeinneren installiert.
Unser Bahnhof ist damit zu einem tollen und absolut stimmigen Schmuckstück geworden.

Bahnhofsgelände Warthausen

Nach Fertigstellung des Normalspurgleises bei unseren Lagercontainern wurden gebrauchte Gummiplatten zwischen den Gleisen verlegt. Diese konnten wir kostenlos von der Gleisbaustelle beim Bahnübergang der Südbahn mit der L 267 übernehmen. Danach haben wir eine örtliche Baufirma beauftragt, den Platz bei den Containern abzuziehen und zu befestigen. Diese Arbeiten wurden sehr schnell Mitte April erledigt. Somit kann nun endlich das Schleppdach bei unseren Lagercontainern für die trockene Lagerung unseres Brennholzes und anderer Gegenstände genutzt werden.

Andreas Albinger / Bernhard Günzl